Trotz Plusgraden am Gletscher: Keine Panik vor dem Weltcup-Auftakt

Trotz Plusgraden am Gletscher: Keine Panik vor dem Weltcup-Auftakt
24 Tage vor dem Saisonstart ist am Rettenbachferner in Sölden an Skifahren nicht zu denken. Rennleiter Gstrein bleibt gelassen und optimistisch

Wenn um 7 Uhr die erste Bahn in Richtung Pitztaler Gletscher fährt, dann herrscht tagtäglich ein hektisches und illustres Treiben. Der höchste Gletscher von Österreich (3.440 Meter), der vor knapp zwei Wochen den Winterbetrieb aufgenommen hat, lockt gerade die halbe Skiwelt an.

„Es gibt im Moment eben nicht so viele Möglichkeiten, um vernünftig trainieren zu können“, sagt Mike Pircher, der Coach der ÖSV-Riesentorlaufherren.

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ÖSV-Coach Mike Pircher

Schon seit Tagen stimmt sich das Team rund um Olympiasieger Stefan Brennsteiner im Pitztal auf den Weltcupauftakt in Sölden (28./29. Oktober) ein. Die Verhältnisse sind dabei besser, als man es erwarten würde. „Es ist sehr erfreulich, dass wir hier so gute Bedingungen vorfinden“, sagt Pircher. Denn derzeit ist ein Training lediglich auf den Schweizer Gletschern in Zermatt und Saas-Fee, am Stilfserjoch (ITA) sowie auf den heimischen Gletschern in Hintertux und eben im Pitztal möglich.

Ein Tal weiter östlich ist an Skifahren vorerst noch nicht zu denken. Am Ötztaler Gletscher, normalerweise um diese Zeit das bevorzugte Trainingsgebiet der Österreicher, sind zwar riesige Schneedepots für den Weltcupauftakt angelegt, doch die Pistencrew wartet mit der Modellierung und Präparierung der Piste bewusst noch zu. Die Plusgrade würden den Schnee sofort wegschmelzen.

Trotz Plusgraden am Gletscher: Keine Panik vor dem Weltcup-Auftakt

„Es bleibt noch zehn Tage warm. Wir gehen deshalb sehr behutsam vor“, erklärt Rainer Gstrein, der Rennleiter in Sölden. Die ganze Konzentration gilt der Weltcuppiste am Rettenbachferner, die Teams werden heuer vor dem Saisonstart ausnahmsweise nicht im Ötztal trainieren können.

Gstrein macht sich trotz der aktuellen Witterung keine Sorgen um den Weltcupauftakt. Erstens verfügt man in Sölden über riesige Schneedepots, zweitens vertrauen die Ötztaler ihrer langjährigen Erfahrung. Vor 30 Jahren gab es die ersten Gletscherrennen. Wäre der Weltcupauftakt heuer die Premiere, wäre die Nervosität größer, versichert der Rennleiter.

„Uns reichen zwei kalte Nächte, um die Rennpiste zu beschneien. Und ein bisschen Zeit bleibt uns ja auch noch“, sagt Gstrein.

Die offizielle Schneekontrolle der FIS erfolgt erst am 19. Oktober und kann notfalls auch noch um den einen oder anderen Tag nach hinten verschoben werden.

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