Trennung vom ÖSV: Skistar Gritsch gründet ein Privat-Team

Trennung vom ÖSV: Skistar Gritsch gründet ein Privat-Team
Die Ötztalerin hat sich in ihren Vertrauenstrainer beim ÖSV verliebt und geht mit ihm fortan eigene Wege - außerhalb des Verbandes.

Wenn Franziska Gritsch an diesem Donnerstag beim Weltcup-Slalom in Courchevel an den Start geht, dann wird auf den ersten Blick alles sein wie immer. Die Ötztalerin wird den offiziellen Rennanzug des österreichischen Skiverbandes tragen. Und auch die Weltcuppunkte, die sie sammelt, werden im Nationencup Österreich gutgeschrieben werden.

Und trotzdem ist alles anders. Denn Franziska Gritsch gehört nicht mehr dem ÖSV-Team an.

 

 

 

 

 

Trennung vom ÖSV: Skistar Gritsch gründet ein Privat-Team

Eine Liebesgeschichte ist der Grund für die Trennung vom Skiverband. Franziska Gritsch ist mit dem ÖSV-Coach Florian Stengg liiert, der im österreichischen Frauen-Team tätig war. Diese private Konstellation sorgte innerhalb der Mannschaft zusehends für Irritationen. 

"Nicht tragbar"

"Das ist im Team nicht tragbar. Das ist keine faire Sache, wenn ein Trainer einer Mannschaft eine Privatbeziehung mit einer Athletin hat", erklärt ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl.

Franziska Gritsch kehrt mit sofortiger Wirkung dem Österreichischen Skiverband den Rücken. Die 26-Jährige wird fortan mit ihrem Vertrauenscoach ein Privat-Team bilden und sich alleine auf die Rennen vorbereiten. Der ÖSV hat das Dienstverhältnis mit Coach Florian Stengg bereits aufgelöst.

Der Österreichische Skiverband betont, dass die Trennung von Gritsch keineswegs im Groll erfolgt ist.  "Alles erfolgt nach gemeinsamer Absprache. Für das Team und Franziska Gritsch ist es das Beste", erklärt Generalsekretär Christian Scherer. "Wir haben es im Guten geregelt und wollten auch bewusst vorbeugen, bevor es zu einer Eskalation kommt."

Trennung vom ÖSV: Skistar Gritsch gründet ein Privat-Team

Die Tirolerin muss sich das Privat-Training selbst organisieren und finanzieren. Gemeinsame Trainingskurse mit den anderen ÖSV-Läuferinnen wird es nicht geben, sie ist bei den Weltcuprennen auch nicht im Teamquartier der Österreicherinnen erwünscht.

Der Skiverband übernimmt aber weiterhin die Reise- und Hotelkosten bei den Weltcups. "Das hatten wir ohnehin budgetiert", sagt Generalsekretär Christian Scherer.

Alpinchef Herbert Mandl kann gut nachvollziehen, dass es zwischen Athletinnen und Trainern funken kann. "Das ist menschlich. Aber das Vertrauen gegenüber diesem Trainer ist in der Mannschaft nicht mehr da, weil die Bevorzugung seines Schützlings ist gegeben. Da kann der Trainer emotional gar nicht aus."

Franziska Gritsch erklärte auf Instagram: "Wir haben uns gemeinsam dazu entschlossen, dieses Herzensprojekt weiter zu verfolgen."

Nach der Saison werden sich die Verantwortlichen des ÖSV mit Franziska Gritsch zusammensetzen und ein Fazit ziehen. Die Tür für eine Rückkehr in die Verbands-Struktur würde immer offen stehen. "Für uns wäre es das Schönste, wenn Franziska Gritsch erfolgreich ist", sagt Generalsekretär Scherer.

 

 

 

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