Südtiroler Doppelsieg: Paris siegt in Bormio vor Innerhofer

Dominik Paris und Christof Innerhofer sorgten für einen Heim-Doppelsieg auf der Stelvio, Kriechmayr wurde Fünfter.

Bormio bleibt neben Kitzbühel ein Lieblingsort von Dominik Paris. Der Südtiroler Abfahrer gewann den Ski-Klassiker auf der Stelvio am Freitag zum bereits dritten Mal. Christof Innerhofer machte dahinter einen italienischen Doppelsieg perfekt. Die Österreicher konnten ihre starken Trainingsleistungen im Rennen nicht bestätigen, sie gehörten wie die Norweger zu den Geschlagenen.

Bester Österreicher war Vincent Kriechmayr als Fünfter (0,96), Matthias Mayer (1,17) wurde Siebenter. Kriechmayr, im Training am Vortag noch der Schnellste, verzeichnete zwar gute Teilzeiten. "Vor dem San-Pietro-Sprung habe ich aber das Tempo nicht mitgenommen, das hat sich nach unten summiert", sagte der Oberösterreicher im ORF-Interview.

Auf den Tag genau ein Jahr nach seinem zuvor letzten Sieg wurde Paris zum 'Wiederholungstäter'. "Es ist sicher eine Piste, die mir gut liegt." Der 29-Jährige mit der Holzfäller-Statur jubelte über seinen zehnten Weltcup-Erfolg. Sein Erfolgsrezept: "Es ist eine taktische Piste. Man muss sich viel trauen und schlau fahren. Man muss überzeugt sein, von dem was man tut - bis ins Ziel."

Feuz komplettiert Podest

Hinter Innerhofer fuhr Beat Feuz zum dritten Mal hintereinander auf ein Abfahrts-Podest. "Der Weg passt, meine Form passt, ich bin zufrieden", sagte Feuz, der den Abfahrtsweltcup mit 260 Punkten vor Max Franz anführt. "Ich freue mich auf den Januar, das sind die coolen und lässigen Rennen." Am Samstag geht in Bormio zunächst ab 11.45 (live ORF eins) noch ein Super-G in Szene.

Hohe Temperaturen hatten der "Bestie Stelvio" über Nacht ein wenig die Zähne gezogen. Die Strecke sei, so Kriechmayr, im Vergleich zum Training "wesentlich einfacher" zu befahren gewesen. "Von Eis kann man nicht mehr reden." Mayer erwischte im Flachstück einen Schlag und kam daraufhin meterweit von der Ideallinie ab. "Das war eigentlich der Teil, wo ich im Training zu den Schnellsten gehört habe. Wenn ich gerade das verhau', ist es blöd", erkannte der Kärntner Olympiasieger.

Sorge um Klemen Kosi

Lake-Louise-Sieger Franz (+ 1,71) gehörte wie der gleichauf liegende Norweger Aksel Lund Svindal zu den Geschlagenen. Für Hannes Reichelt reichte es nicht zu Weltcuppunkten. Der Salzburger Routinier, im Vorjahr als Fünfter noch der beste Österreicher, verpatzte wie der ausgeschiedene Kjetil Jansrud seine Fahrt. "Ärgerlich", kommentierte der Salzburger Routinier seinen Schnitzer im oberen Teil. Er wusste: "Die Kraft geht danach ab." Er habe danach alles riskiert. "Aber es waren heute definitiv zu viele Fehler."

Johannes Kröll sorgte mit einem Verschneider vor dem Ziel für eine Schrecksekunde, der Steirer fuhr danach aber selbst in den Zielraum. Schlimmer erwischte es den Slowenen Klemen Kosi, dem bei hoher Geschwindigkeit kurz vor dem Ziel offenbar die Kraft ausging.

Kosi war nach seinem Unfall laut Angaben des slowenischen Verbands ansprechbar. Der 27-Jährige, der nach dem ersten Aufprall ohne Körperspannung gewesen war, habe schwere Gesichtsverletzungen erhielten. Genauere Informationen zum Verletzungsgrad gab es zunächst nicht. Er war nach einer Behandlung an der Strecke mit dem Hubschrauber weggeflogen worden.

So musste das Rennen unmittelbar vor Daniel Hemetsberger minutenlang unterbrochen werden. Der Oberösterreicher, der mit den Trainingsrängen zwei und drei aufgezeigt hatte, kam danach aber nicht in die Punkteränge.

Endergebnis - Herren-Abfahrt in Bormio

1.

Dominik Paris (ITA)

1:55,21

Min.

2.

Christof Innerhofer (ITA)

1:55,57

+0,36

3.

Beat Feuz (SUI)

1:55,73

+0,52

4.

Bryce Bennett (USA)

1:55,88

+0,67

5.

Vincent Kriechmayr (AUT)

1:56,17

+0,96

6.

Matthieu Bailet (FRA)

1:56,23

+1,02

7.

Matthias Mayer (AUT)

1:56,38

+1,17

8.

Johan Clarey (FRA)

1:56,60

+1,39

9.

Aleksander Aamodt Kilde (NOR)

1:56,67

+1,46

10.

Benjamin Thomsen (CAN)

1:56,82

+1,61

11.

Josef Ferstl (GER)

1:56,84

+1,63

12.

Aksel Lund Svindal (NOR)

1:56,92

+1,71

.

Max Franz (AUT)

1:56,92

+1,71

14.

Mauro Caviezel (SUI)

1:57,12

+1,91

.

Niels Hintermann (SUI)

1:57,12

+1,91

16.

Otmar Striedinger (AUT)

1:57,18

+1,97

17.

Steven Nyman (USA)

1:57,21

+2,00

18.

Nils Allegre (FRA)

1:57,34

+2,13

19.

Matteo Marsaglia (ITA)

1:57,38

+2,17

.

Dominik Schwaiger (GER)

1:57,38

+2,17

21.

Manuel Schmid (GER)

1:57,41

+2,20

22.

Brice Roger (FRA)

1:57,48

+2,27

23.

Emanuele Buzzi (ITA)

1:57,49

+2,28

24.

Mattia Casse (ITA)

1:57,52

+2,31

25.

Adrien Theaux (FRA)

1:57,63

+2,42

26.

Maxence Muzaton (FRA)

1:57,72

+2,51

27.

Gilles Roulin (SUI)

1:57,76

+2,55

28.

Jared Goldberg (USA)

1:57,77

+2,56

29.

Adrian Smiseth Sejersted (NOR)

1:57,82

+2,61

30.

Blaise Giezendanner (FRA)

1:57,91

+2,70

 

Weiter:

 

 

32.

Daniel Hemetsberger (AUT)

1:57,98

+2,77

33.

Hannes Reichelt (AUT)

1:58,06

+2,85

36.

Christopher Neumayer (AUT)

1:58,46

+3,25

37.

Christian Walder (AUT)

1:58,57

+3,36

Ausgeschieden u.a.: Johannes Kröll (AUT), Ryan Cochran-Siegle (USA), Klemen Kosi (SLO), Kjetil Jansrud (NOR), Martin Cater (SLO)

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