St. Moritz: ÖSV benennt 27-köpfiges WM-Team
Rund 600 Athleten aus 70 Ländern werden bei der alpinen Ski-WM in St. Moritz erwartet, die am Montag eröffnet wird. Und wo am 19. Februar die letzte von elf Entscheidungen fällt. Der Österreichische Skiverband hat 14 Damen und 13 Herren nominiert.
Schickte der ÖSV jemals mehr Damen als Herren zu einer alpinen WM?
Seit Pum-Gedenken nicht – ÖSV-Sportchef Hans Pum kann sich nicht daran erinnern. Die Erklärung ist aber schlüssig. "Weil wir mehrere Athleten haben, die mehrere Disziplinen fahren können. Mit 13 Plätzen hat die Herren-Mannschaft genug", erklärte ÖSV-Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher.
Österreichs Damen bei der Ski-WM
Wie viele Starter entsenden andere Nationen?
Die Schweiz nominierte 13 Herren und 11 Damen, die USA 14 Herren und 9 Damen, der Deutsche Skiverband will 7 Herren und 6 Damen starten lassen. Linus Strasser sprang dank seines Überraschungssieges beim Paralellslalom in Stockholm (für den er 50.000 Euro bekam) im letzten Moment auf den WM-Zug auf, nachdem er anstelle seines verletzten Landsmanns Felix Neureuther ins Starterfeld der besten zwölf Slalomläufer aufgenommen worden war. Diese FIS-Entscheidung wird kritisiert, weil Strasser nicht auf dem 13., 14. oder 15. Platz in der Slalomrangliste aufscheint.
Wer sind die Bekanntesten unter denen, die daheim bleiben müssen?
Elisabeth Görgl hat zwei Mal WM-Gold (2011) und ein Mal -Bronze (2009) geholt. Die 35-Jährige hat diese Saison aber nur die Plätze 14 und 15 erreicht. Zu wenig. Mit Klaus Kröll (36) muss ein zweiter Routinier daheim bleiben. Am engsten war die Entscheidung im Herren-Slalom: Marc Digruber und Christian Hirschbühel haben diese Saison als bestes Ergebnis jeweils einen vierten Platz. Die Entscheidung fiel auf den 26-jährigen Vorarlberger Hirschbühel.
Österreichs Herren bei der Ski-WM:
Weil der ÖSV das ihm zustehende Kontingent an Startern ausnützt, aber mit Eva-Maria Brem, Cornelia Hütter und Carmen Thalmann gleich drei hochkarätige Ausfälle hat.
Drei. Anna Veith hat vor zwei Jahren noch als Fenninger Gold im Riesentorlauf und im Super-G geholt, in der Abfahrt wurde sie Zweite in der Kombination Vierte. Hannes Reichelt hat in Vail/Beaver Creek den Super-G gewonnen. Und Marcel Hirscher? Der ist im Slalom ausgeschieden, wurde im Riesentorlauf Zweiter – und hat sich Gold in der Kombination geholt.
Wie der KURIER schon berichtet hat, will Österreichs Skistar in vier Einzelbewerben (alles außer der Abfahrt) starten. Fix ist aber noch nichts. "Ich werde mir das Ganze vor Ort anschauen, dann fällt die endgültige Entscheidung", sagt Hirscher. Der plant auch ein Antreten im Mannschaftsbewerb. Im Gegensatz zu Kristoffersen, der den Norwegern schon abgesagt hat.
2015 holten die Österreicher neun Medaillen. Wie viele werden von den 27 im Jahr 2017 erwartet?
"Sechs bis acht sind schon drin", sagte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. "Bei den ganz großen Favoriten sind wir nicht dabei", sagte Damen-Chef Jürgen Kriechbaum. Herren-Chef Andreas Puelacher ist optimistischer: "Wir haben in jeder Disziplin mit Ausnahme der Kombination gewonnen. Unser Ziel muss sein, in jeder Disziplin Medaillen zu machen. Das ist die Erwartungshaltung."
Werden die Bewerbe pünktlich über die Bühne gehen?
Pessimisten sagen: Nein, das Wetter wird nicht halten (der höchste Startpunkt der WM-Strecken liegt auf 2840 Metern). Großen Schneemengen werden prophezeit. 2003 kam es bei der WM zu keiner einzigen wetterbedingten Verschiebung. Der Wetterbericht auf der Homepage www.stmoritz2017.ch sieht am Montag etwas Schneefall vor. Und: "Am Dienstag zum ersten Rennen der Ski WM dominiert voraussichtlich die Sonne."
Kommentare