Neue Vorzeichen
Hans Pum feiert Jubiläum. Der (mittlerweile auch dank TV-Werbung bekannte) Sportdirektor steht seit 40 Jahren beim Skiverband unter Vertrag. Auf die Frage, ob Ski-Österreich schon einmal mehr Damen als Herren zu einer WM geschickt habe, weiß aber selbst der dienstälteste ÖSV-Coach keine Antwort. Er weiß indes, "dass man unserm Präsidenten jetzt erst recht ka Frauenfeindlichkeit unterstellen kann."
Peter Schröcksnadel hatte es nach mäßigen Resultaten noch zu Jahresbeginn im herben Tiroler Ton gewagt, seinen Damen den Herren zu zeigen. Zumal er auch ein bissel (zu) verwöhnt gewesen sein wird, war doch das schwache Geschlecht im Medaillenvergleich bei den vergangenen fünf Weltmeisterschaften das stärkere gewesen.
Was die Teilnehmerzahl betrifft, waren hingegen die Herren bei allen bisherigen acht Weltmeisterschaften in diesem Jahrtausend bevorzugt gewesen.
Warum das bei der neunten WM anders ist, hat weniger mit krampfhaftem Bemühen von ÖSV-Machos um einen Imagekorrektur zu tun, sondern vielmehr mit der Tatsache, dass das Herren-Aufgebot über mehr Kandidaten verfügt, die in mehreren Disziplinen starten können, während das bei den Damen nach verletzungsbedingten Ausfällen (Eva Maria Brem, Cornelia Hütter) nicht der Fall ist.
Bemerkenswerter als jeder Quotenvergleich ist ohnehin die Tatsache, dass im österreichischen WM-Aufgebot 2017 nicht weniger als 16 WM-Debütanten aufscheinen, während alte Verdienste nicht berücksichtigt werden Mit Lizz Görgl und Klaus Kröll bleiben ehemalige Champions auf der Strecke. Trotzdem löst die WM-Aufstellung keine Streitereien aus. Auch das hat Langzeit-Coach Pum noch selten erlebt.
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