Mr. Nimmersatt Hirscher bekommt auch bei WM nicht genug

Der Salzburger wird in St. Moritz in vier Bewerben starten, Rivale Kristoffersen in zwei.

2013 hatte der stählerne, eigens für die Ski-WM errichtete Triumphbogen über dem Planai-Ziel noch als umstritten gegolten. Vier Jahre später sollte er, zumal mit Lichtsignalen ausgerüstet, im 20. Schladminger Nachtslalom Dienstagabend rennentscheidend sein.

Noch ehe er vor Mikrofonen trat, verriet Henrik Kristoffersen nach der Siegesfahrt just Marcel Hirschers PR-Mann Stefan Illek, dass er zum ersten Mal in Schladming auf den Bogen geblickt habe: "Der war rot. Da wusste ich, dass ich hinten lag." Daraufhin habe er Vollgas gegeben. Prompt leuchtete der mit den Rennuhren gekoppelte Stahlbogen grün – Bestzeit. Dank eines aggressiven Finish konnte Kristoffersen seinen Dauerkonkurrenten Hirscher noch um neun Hundertstel distanzieren.

Aktuelle Renn-Stars und ehemalige (wie Benjamin Raich) rätselten, wie es möglich sein könne, dass man, obwohl ganz auf Kurs, Torstangen und das nahende Ziel konzentriert, zu gleicher Zeit hoch hinauf auf den Stahlbogen blicken könne. Doch Kristoffersen verfügt offensichtlich über Radaraugen. Ungeachtet dessen sieht es für den Salzburger Hirscher im Gesamtweltcup prächtig aus.

Ein verletzungsfreies letztes Saisondrittel vorausgesetzt, könnte er schon früher denn je, nämlich bereits in einer Woche, als Weltcup-Titelverteidiger feststehen. Und damit auf Wolke sieben zur WM nach St. Moritz schweben. Dort will und wird der Mister Nimmersatt gleich in vier Einzelbewerben starten: im Riesenslalom, im Super-G (in dem der ÖSV dank Titelverteidiger Hannes Reichelt fünf statt vier Startplätze hat), im Kombi-Bewerb, und am WM-Schlusstag im Slalom, für den sich der risikofreudige Manuel Feller, 24, dank Platz sechs im Schladming qualifiziert hat.

Abfahrtsdoppel

Vor der WM kommt es nur noch Sonntag im Riesenslalom in Garmisch und Dienstag im Stockholmer Parallel-Kurzslalom zum Vergleich zwischen Hirscher und dem 368 Punkte zurückliegenden Kristoffersen.

Alexis Pinturault (FRA) hat 457 Punkte Rückstand auf Hirscher und Kjetil Jansrud (616 zurück) nur noch dann Mini-Chancen auf dem Gesamtweltcup, wenn er das Speed-Doppel in Garmisch-Partenkirchen Freitag und Samstag gewinnt. Dort will auch Christof Innerhofer (mit Karbonschiene) antreten, obwohl der Südtiroler beim Kitzbüheler Super-G einen Wadenbeinbruch erlitt.

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