Plus
+ Marco Schwarz
"Das nehme ich für mich persönlich als Sieg mit", sagte der Kärntner. Zum Zeitpunkt des Abbruchs lag Schwarz in Führung und hatte Dominator Marco Odermatt immerhin 29 Hundertstelsekunden abgenommen. "Das zeigt mir, dass ich richtig gut gefahren bin", ergänzte der Allrounder.
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+ Lucas Braathen
Der Weg, den der norwegische Techniker geht, verdient höchsten Respekt. Mit 23 einen Schlussstrich zu ziehen, eine Bilderbuchkarriere aufzugeben und damit indirekt auf viel Ruhm und Geld zu verzichten, ist ein schwieriger und mutiger Schritt. Die emotionale Pressekonferenz in Sölden hat dem beliebten Lucas Braathen noch mehr Sympathien eingebracht.
+ Lara Gut-Behrami
Mit drei Erfolgen ist die Schweizerin nun gemeinsam mit Tina Maze (SLO) die Rekordsiegerin von Sölden. Dabei hatte die 32-Jährige nach dem ersten Durchgang noch "von meinem schlechtesten Lauf in diesem Sommer" gesprochen. Gut-Behrami lieferte dann beim Siegerinterview auch die Erklärung.
Sie habe Menstruationsprobleme, sagte die Schweizerin und sprach in der Folge ganz offen über ein Thema, das im Sport zu oft tabuisiert wird. "In den ersten Jahren meiner Karriere habe ich die besten Leistungen gezeigt, wenn ich die Menstruation hatte. Inzwischen bin ich viel empfindlicher", berichtet Lara Gut-Behrami.
+ Reinigungstrupp
Je später die Nacht in Sölden, umso herausfordernder wird auf den Straßen und Gehsteigen der Slalomlauf zwischen Müll, Scherben und übel riechenden Abfallprodukten aus dem menschlichen Körper.
Umso erstaunlicher, wie rasch die Heinzelmännchen alle Jahre wieder die Spuren der Skiparty beseitigen. Wenn die Skianhänger ab 7 Uhr Richtung Gletscher ziehen, haben die vielen Reinigungstrupps Sölden wieder in einen blitzblanken Ort verwandelt. Eine saubere Leistung.
MINUS
- Johan Eliasch
Der Präsident des Weltverbandes FIS verzichtete auf ein persönliches Erscheinen in Sölden, schickte aber zumindest eine seltsame Videobotschaft ins Ötztal. "Ich verstehe nicht, wer sich im Oktober für Skirennen interessiert", sagte der Multimilliardär und sprach damit indirekt gegen seinen Verband.
"Was ist mit dem los", wunderte sich Jack Falkner, der Geschäftsführer der Söldener Bergbahnen und antwortete in Richtung Eliasch. "Ich sehe mich nicht als Bittsteller. Wir wollen ein Skifest haben und das Opening zum Weltcup. Für das achte Rennen der Saison sind wir nicht zu haben."
- Lucas Braathen
Es ist ein Jammer für den Skisport, dass der 23-Jährige von der Bühne tritt und damit eine riesige Lücke hinterlässt. Die Skifans werden Braathen noch nachtrauern, mit seiner Art, seinen Ansichten und dem Mut, gesellschaftspolitische Probleme anzusprechen, hätte er für die nächsten Jahre das Gesicht und ein wichtiger Botschafter des Skisports sein können.
- Fluorwachs
Seit dieser Saison darf aus Umweltschutzgründen kein Fluorwachs mehr auf die Skier geschmiert werden. Das Verbot wird von der FIS kontrolliert, doch die Messmethode ist umstritten, weil die Geräte mitunter auch falsch ausschlagen. FIS-Generaldirektor Michel Vion erklärte deshalb am Freitag in Sölden, dass der Weltverband vorerst bei Verstößen von Disqualifikationen absieht. Trotzdem wurde am Samstag die Norweger Ragnhild Mowinckel aus der Wertung genommen.
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