Slalom in Zagreb: Shiffrin feiert den 81. Weltcupsieg, Gritsch Siebente

Wie auf Schienen: Mikaela Shiffrin hält Kurs
Die Amerikanerin braucht noch einen Sieg auf Lindsey Vonns Rekord. Und den kann sie schon am Donnerstag holen.

Schön langsam stellt sich die Frage, wer oder was Mikaela Shiffrin auf ihrem Weg zu sämtlichen Rekorden im alpinen Skizirkus noch bremsen soll. Die schwierigen Verhältnisse im ersten  von zwei Slaloms in Zagreb waren es jedenfalls nicht, und auch der Konkurrenz blieb nur Bewunderung für die Vorfahrerin aus den USA,  die ihren 81. Weltcup-Erfolg holte. Ein Sieg fehlt nun noch auf Rekordlerin Lindsey Vonn, fünf auf Rekordler Ingemar Stenmark.

Hohe Temperaturen hatten der Piste am Zagreber Hausberg Sljeme abermals zugesetzt, immerhin konnten die Veranstalter das Schneeband so gestalten, dass an ein Rennen zu denken war – wenn auch nicht vom Originalstart, sondern von einer tieferen Position. Und es war auch nicht so gefährlich wie der Männer-Slalom vor einem Jahr, der mit einem Abbruch und einem Knöchelbruch des Franzosen Victor Muffat- Jeandet geendet hatte.

Ausgeschlafen am Bärenberg

Mikaela Shiffrin jedenfalls führte bereits bei Halbzeit an diesem Mittwochmittag, und am Ende lag die 27-Jährige aus Colorado unter Flutlicht 76 Hundertstelsekunden vor der Slowakin Petra Vlhova und 1,21 Sekunden vor Anna Swenn Larsson aus Schweden.

„Wir haben einen Ski entwickelt, der auf so weichem Schnee funktioniert, und heute konnten wir ihn erstmals unter solchen Bedingungen testen. Ich war ein bisschen nervös, weil ich zwischen Besichtigung und Rennen eingeschlafen bin, und dann hatte ich das Gefühl, dass ich zu spät dran sein könnte“, sagte Mikaela Shiffrin, die sich ja immer wieder mal ein Nickerchen gönnt und sich zuweilen auch schon als Bärin bezeichnet hatte – was ja auch zum Sljeme, dem Bärenberg, passt.

SKI-ALPINE-WORLD-SLALOM-WOMEN

Wilder Ritt: Katharina Liensberger zauberte im zweiten Lauf vergeblich

Liensberger weiter auf Formsuche

Beste Österreicherin wurde Franziska Gritsch (7./+2,85), die  erneut eine starke Leistung zeigte. „Manche Passagen sind mir gut geglückt, leider hab’ ich im Zielhang noch einiges liegen lassen“, sagte die Tirolerin. Die Katharinas Truppe und Huber schieden hingegen nach den Halbzeiträngen 12 und 19  aus. Und Katharina Liensberger flog nach dem vierten Zwischenrang kreuz und quer durch den Zielhang, am Ende stand Platz 23 mit 10,71 Sekunden Rückstand. „Es ist wie verhext", sagte die Slalom-Weltmeisterin aus Vorarlberg.

Gar nicht erst am Start war Chiara Mair, die nach wie vor mit den Folgen einer Gehirnerschütterung zu raufen hat – die Tirolerin legt vorläufig eine Schaffenspause ein in der Hoffnung, dass die Symptome nachlassen.

Am Donnerstag wird das Zagreb-Doppel mit dem zweiten Slalom abgeschlossen (15 und 18 Uhr/live ORF1), am Wochenende geht es in Kranjska Gora mit Riesenslalom und Slalom weiter.

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