Slalom in Killington: Holdener und Swenn-Larsson siegen, Truppe 3.

31 Slalom-Podestplätze bis zum ersten Sieg: Wendy Holdener
Mikaela Shiffrin gewinnt erstmals nicht den Slalom in Vermont. Katharina Liensberger scheidet nach Halbzeitrang 3 aus.

Killington und die Technikerinnen, das war auch im elften Anlauf am Sonntag wieder ein Publikumsmagnet. Die Menschen in Vermont lieben ihre Weltcuprennen, wie schon die 18.000 beim Riesenslalom am Samstag gezeigt hatten, und beim Slalom am Sonntag waren es nicht viel weniger. Auch, weil der böige Wind nun Geschichte war – und es mit zehn Grad plus im zweiten Durchgang auch sonst kaum einen Grund zum Frösteln gab. Allerdings wurde der Arbeitsplatz der Frauen angesichts der Wärme weich und weicher, womit viele überhaupt nicht zurecht kamen.

Wie gern die Frauen vor großer Kulisse fahren, durfte Katharina Liensberger mit Startnummer 1 im ersten Durchgang zeigen, als sie trotz eines Schnitzers abermals ihren Aufwärtstrend bestätigte und lächelnd in die Menge winkte. „Es war leider nicht ganz fehlerfrei“, sagte die 25-Jährige, „aber die Dynamik passt und die Ausgangsposition auch.“ Und die war der dritte Rang, 21 Hundertstelsekunden hinter Lokalmatadorin Mikaela Shiffrin und eine hinter der Schweizerin Wendy Holdener.

Slalom in Killington: Holdener und Swenn-Larsson siegen, Truppe 3.

Bärenstark: Katharina Truppe

Hochspannung dank Wärme

Franziska Gritsch eröffnete das Finale, und die 30. des ersten Durchgangs konnte endlich einmal wieder ihr Potenzial zeigen: 50,17 Sekunden bedeuteten die beste Laufzeit für die 25-jährige Ötztalerin. Und wie gut diese war: Eine Sekunde (!) länger brauchte die Zweitschnellste, die Schweizerin Mélanie Meillard, die als vierte Starterin ins Finale gegangen war. „Ich hab' meine Fahrt überhaupt nicht einschätzen können. Ich hab' mich schon gut gefühlt und die noch gute Piste sehr gut ausgenutzt. Aber hätt i, tat i, war i gibt's nicht." Doch Konkurrentin um Konkurrentin fiel hinter Gritsch zurück, und erst die Norwegerin Marie Therese Tviberg – bei Halbzeit Zehnte – konnte die Führung übernehmen.

Katharina Truppe, die mit Startnummer 8 Halbzeit-Achte war, zeigte die beste Leistung ihrer bisherigen Rennsaison im Finale und setzte sich an die Spitze. Die Schwedin Anna Swenn Larsson ließ die Kärntnerin hinter sich, Petra Vlhova fiel hinter Truppe zurück, Katharina Liensberger fädelte noch vor der ersten Zwischenzeit ein. Und Wendy Holdener schloss zeitgleich zu Swenn Larsson auf.

Slalom in Killington: Holdener und Swenn-Larsson siegen, Truppe 3.

Sechs Slalom-Podestplätze bis zum ersten Sieg: Anna Swenn-Larsson

Unfassbares Finale

Das Publikum tobte. Nur noch Mikaela Shiffrin stand am Start. Erster Weltcupsieg nach 31 Slalom-Stockerlplätzen ohne Sieg für die unglückliche Schweizerin? Erster Weltcupsieg für die so starke Schwedin? Oder Nummer 77 für die Ausnahmefahrerin aus den USA? Es wurde Nummer eins für die Schweiz und Nummer eins für Schweden. Der Rest war Jubel. Und Mikaela Shiffrin gewann im sechsten Slalom von Killington erstmals nicht, sondern wurde Fünfte (+0,59) hinter Petra Vlhova (+0,44).

Katharina Truppe feierte ihren dritten dritten Rang im Slalom nach Levi 2019 und Kranjska Gora 2020, 22 Hundertstelsekunden fehlten auf die beiden Siegerinnen. Franziska Gritsch führte ihre Aufholjagd bis auf Platz 8, 0,73 Sekunden fehlten auf die Spitze. 

Die übrigen Österreicherinnen konnten nicht überzeugen. Chiara Mair, die nach ihrer Gehirnerschütterung in der Saisonvorbereitung bislang vergeblich nach Kraft und Energie sucht, kam nach Halbzeitrang 20 noch auf Platz 21 (+1,96). Katharina Huber lag im ersten Lauf auf Kurs Richtung Top Ten, als sie nach einem Fahrfehler ausschied und ihren Negativlauf fortsetzte – zuletzt war die Mostviertlerin im November 2021 in Levi in den Top Ten, daran ändert auch ihr überraschender fünfter Rang in der Olympia-Kombination in Peking nichts. Marie-Therese Sporer und Magdalena Egger beendeten ihre verpatzten Fahrten ebenfalls vorzeitig und unfreiwillig. Nina Astner (43./+10,52 Sekunden) verpasste die Qualifikation für das Finale.

1. Wendy Holdener (SUI) 1:42,97 50,56 52,41 . Anna Swenn-Larsson (SWE) 1:42,97 50,73 52,24 3. Katharina Truppe (AUT) 1:43,19 +0,22 51,38 51,81 4. Petra Vlhova (SVK) 1:43,41 +0,44 50,66 52,75 5. Mikaela Shiffrin (USA) 1:43,56 +0,59 50,35 53,21 6. Maria Therese Tviberg (NOR) 1:43,66 +0,69 51,80 51,86 7. Ana Bucik (SLO) 1:43,68 +0,71 51,35 52,33 8. Franziska Gritsch (AUT) 1:43,70 +0,73 53,53 50,17 9. Leona Popovic (CRO) 1:43,86 +0,89 51,62 52,24 10. Sara Hector (SWE) 1:44,07 +1,10 51,96 52,11 11. Hanna Aronsson Elfman (SWE) 1:44,11 +1,14 52,91 51,20 12. Nastasia Noens (FRA) 1:44,15 +1,18 52,92 51,23 13. Thea Louise Stjernesund (NOR) 1:44,16 +1,19 52,06 52,10 14. Ali Nullmeyer (CAN) 1:44,35 +1,38 52,02 52,33 15. Zrinka Ljutic (CRO) 1:44,43 +1,46 52,22 52,21 16. Amelia Smart (CAN) 1:44,47 +1,50 52,33 52,14 17. Melanie Meillard (SUI) 1:44,49 +1,52 53,32 51,17 18. Marta Rossetti (ITA) 1:44,62 +1,65 53,31 51,31 19. Neja Dvornik (SLO) 1:44,71 +1,74 52,85 51,86 20. Elena Stoffel (SUI) 1:44,87 +1,90 53,45 51,42 21. Chiara Mair (AUT) 1:44,93 +1,96 52,87 52,06 22. Martina Dubovska (CZE) 1:45,03 +2,06 52,52 52,51 23. Camille Rast (SUI) 1:45,15 +2,18 53,15 52,00 24. Federica Brignone (ITA) 1:45,16 +2,19 53,35 51,81 25. Mina Fürst Holtmann (NOR) 1:45,31 +2,34 52,75 52,56 26. Michelle Gisin (SUI) 1:45,65 +2,68 53,10 52,55 27. Andrea Filser (GER) 1:45,86 +2,89 53,09 52,77 28. Lena Dürr (GER) 1:48,72 +5,75 51,00 57,72

Ausgeschieden im 1. Durchgang: Marie-Therese Sporer (AUT), Katharina Huber (AUT), Magdalena Egger (AUT), Aline Danioth (SUI)
Ausgeschieden im 2. Durchgang: Katharina Liensberger (AUT), Kristin Lysdahl (NOR)

Gesamtweltcup (4/39):

1. Mikaela Shiffrin (USA) 265 2. Wendy Holdener (SUI) 240 3. Petra Vlhova (SVK) 220 4. Anna Swenn-Larsson (SWE) 180 5. Sara Hector (SWE) 167 6. Thea Louise Stjernesund (NOR) 104 7. Lena Dürr (GER) 103 8. Katharina Liensberger (AUT) 101 9. Lara Gut-Behrami (SUI) 100 10. Ana Bucik (SLO) 96 11. Katharina Truppe (AUT) 95 Leona Popovic (CRO) 95

Slalom (3/11):

1. Mikaela Shiffrin (USA) 245 2. Wendy Holdener (SUI) 225 3. Anna Swenn-Larsson (SWE) 180 4. Petra Vlhova (SVK) 170 5. Sara Hector (SWE) 107 6. Lena Dürr (GER) 103 7. Ana Bucik (SLO) 96 8. Leona Popovic (CRO) 95 9. Katharina Truppe (AUT) 86 10. Thea Louise Stjernesund (NOR) 78 11. Hanna Aronsson Elfman (SWE) 77 12. Katharina Liensberger (AUT) 56

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