Skisprung-Legende Janne Ahonen: "Ich bin Alkoholiker"

Janne Ahonen returns for Ski Jumping National Cup in Lahti
Ein Bier mit Freunden habe ihn in die dunkle Zeit zurückkatapultiert, erzählt der einstige Skisprung-Superstar aus Finnland.

Erst vor wenigen Wochen ließ Janne Ahonen (44) mit einem gehörigen Comeback aufhorchen, als er bei den finnischen Meisterschaften mit so gut wie keiner Sprungpraxis Bronze holte. Jetzt macht der Finne erneut Schlagzeilen in und außerhalb seiner Heimat. Denn in einem Interview gab er zu, wie zuletzt in seiner Karriere gegen den Alkoholismus zu kämpfen.

"Ich bin Alkoholiker", sagte Ahonen dem Fernsehsender YLE. "Alkoholiker auf dem Weg der Besserung", fügt er kämpferisch hinzu. "Ich bewältige einen nüchternen Tag nach dem anderen."

Die Alkoholsucht hat den Rekordsieger der Vierschanzentournee erst im Vorjahr wieder eingeholt. Seit 2013 sei er - ohne professionelle Begleitung - trocken gewesen. Er habe gedacht, "ein starker Wille" reiche, um trocken zu bleiben. Dann ging er mit seinen Freunden ein Bier trinken. "Ich dachte, ich sei jetzt klüger, erwachsen geworden", lässt Ahonen tief blicken. "Ich dachte, dass es kein Problem ist." Doch plötzlich fand er sich in derselben Spirale wieder, die er bereits kannte: "Ich war wieder da, wo ich vor acht Jahren war. Nichts hatte sich geändert."

240 Meter mit Restalkohol

Damals war Ahonen oft alkoholisiert oder zumindest mit Restalkohol bei den Wettkämpfen dabei. Als er beim Skifliegen in Planica bei einem Sprung auf 240 Meter schwer stürzte, hatte er reichlich Alkohol im Blut - und eine durchzechte Nacht hinter sich. "Skispringen ist etwas für mutige Menschen", sagt Ahonen. "Wir haben uns aufgeführt wie Rockstars."

Der Ex-Skispringer und TV-Experte nahm diesmal professionelle Hilfe in Anspruch. "Dafür musste ich meinen Stolz hinunterschlucken."

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