Skisprung-Coach im Rollstuhl: Lukas Müller hat das erste Diplom

Skisprung-Coach im Rollstuhl: Lukas Müller hat das erste Diplom
Der querschnittgelähmte Kärntner absolvierte gemeinsam mit Andi Goldberger den ersten Teil der Trainerausbildung.

Es war eine prominente Riege, die da am vergangenen Wochenende erfolgreich den ersten Teil des Trainerausbildung bestand. Skisprung-Instruktor dürfen sich nun die ehemaligen Vierschanzentourneesieger Andreas Goldberger, Andreas Kofler, Thomas Diethart und der Weltmeister in der Nordischen Kombination Willi Denifl nennen.

An der Seite dieses prominenten Quartetts absolvierte auch Lukas Müller den 25-tägigen Kurs. Der Kärntner sitzt seit einem Sturz beim Skifliegen am Kulm (2016) mit einem inkompletten Querschnitt im Rollstuhl, seine Liebe zum Skispringen ist freilich ungebrochen. Lukas Müller ist nicht nur gern gesehener Gast bei Skisprung-Veranstaltungen, er trainiert in Rif auch immer wieder gemeinsam mit Stefan Kraft oder Michael Hayböck.

 

Die Teilnahme an diesem Trainerkurs war dem 27-Jährigen ein großes Anliegen. Und Lukas Müller könnte sich auch durchaus vorstellen, dass er irgendwann als Coach wieder an der Sprungschanze landet. Vor allem der Nachwuchs liegt dem Kärntner am Herzen. "Bei meinem Heimatverein SV Villach könnte ich sofort eine Trainingsgruppe übernehmen", erzählt Müller.

Im Frühjahr gewann der 27-Jährige seinen langen Rechtsstreit mit dem Österreichischen Skiverband. Demzufolge wird sein Sturz als Arbeitsunfall eingestuft und nicht als Freizeitunfall wie der ÖSV argumentiert hatte. "Es ist nicht nur ein Sieg für mich, sondern für die ganzen Athleten in Österreich, die im Berufssport tätig sind", weiß Müller.

Dreieinhalb Jahre nach seinem folgenschweren Sturz macht der Kärntner bei der Reha riesige Fortschritte, die er immer wieder über seine sozialen Netzwerke präsentiert. Besonders beeindruckend ist dabei ein Video von einem seiner Ausflüge auf das Trampolin. Ohne Hilfsmittel schafft es Lukas Müller zu springen und wieder sicher zu landen. "Ich weiß selbst nicht, wie das funktioniert", sagt der 27-Jährige, "ich musste in dem Moment über mich lachen."

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