Skispringen: Freitag feiert am Sonntag

Christoph Freitag in Jubelpose.
Holger Freitag feierte einen Weltcupsieg. In Harrachov. Wo 28 Jahre danach sein Sohn Richard erstmals gewann.

Nein, man muss sich jetzt keine Sorgen um die Lufthoheit der österreichischen Skispringer machen. Bloß weil in Harrachov ausnahmsweise zwei Mal nicht die Österreicher vom obersten Siegespodest lachten.

Nach dem Auftakt nach Übermaß mit vier Einzelsiegen und einem Erfolg im Teambewerb gingen die ÖSV-Adler in Harrachov leer aus. Im Mannschaftsspringen wurden die Österreicher von den Norwegern überflügelt, und im Einzel am Sonntag schlug nun für Richard Freitag die große Stunde.

Für Freitag war es ein ganz besonderer Tag. Der Deutsche feierte ausgerechnet auf jener Schanze seinen Premierensieg im Weltcup, auf der schon sein Vater Holger Freitag das erste und einzige Mal im Weltcup gewonnen hatte (1983).

Im Kommen

Die Formkurve von Filius Richard Freitag hatte schon in den vergangenen Monaten steil nach oben gezeigt. Werner Schuster, der österreichischen Cheftrainer der deutschen Adler, hatte dem 20-Jährigen auf die Sprünge geholfen, erst vergangene Woche war Freitag in Lillehammer das erste Mal auf dem Siegespodest gelandet (3.).

Freitag war freilich nicht der Einzige, der in Harrachov Luftsprünge fabrizierte. Im Lager der ÖSV-Springer gab es ebenfalls etliche zufriedene Gesichter. Cheftrainer Alexander Pointner freute sich über das starke rot-weiß-rote Kollektiv mit gleich sechs Athleten in den Top 15.

Im Aufwind

Ein klarer Aufwärtstrend, denn in Lillehammer etwa hatten sich zuletzt nur drei Springer für das Finale qualifiziert. "In unserer Mannschaft steckt viel Qualität, jeder ist ein potenzieller Siegspringer", so Pointner.

Auch für Thomas Morgenstern war der Sieg gestern in Sprungweite. Der Kärntner erreichte mit Rang zwei sein bestes Saisonergebnis und nähert sich rechtzeitig zur Vierschanzentournee seiner Form aus dem vergangenen Winter, in dem er die Tournee und den Gesamtweltcup gewonnen hatte. "Ich spüre selbst, dass es aufwärts geht und ich immer mehr Sicherheit bekomme", sagt Morgenstern.

Weltcup-Leader Andreas Kofler, der sich mit dem Bakken von Harrachov lange Zeit nicht anfreunden konnte, wurde Fünfter und verteidigte seine Weltcup-Gesamtführung, David Zauner landete vor Gregor Schlierenzauer, dem Sieger vom Freitag, auf dem siebenten Platz.

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