Wie Marco Schwarz den Gesamt-Weltcup in Angriff nimmt

PK ÖSTERREICHISCHERr SKIVERBAND (ÖSV): SCHWARZ
Im Riesentorlauf wächst sein Vertrauen, genauso wie die Lust auf den Super G. Der Kärntner sieht mehrere Anwärter auf den Weltcup.

Nach seiner bisher erfolgreichsten Saison soll es für Marco Schwarz im Olympia-Winter noch ein bisschen besser laufen. So zumindest das Vorhaben des Kärntners, bei den alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Cortina d'Ampezzo mit Gold in der Kombination und Bronze im Riesenslalom ausgestattet. Dazu kam im Slalom der Gewinn zweier Rennen und der Spezialwertung. Der Torlauf bleibt das Prunkstück im Repertoire von Schwarz, doch im Riesenslalom und Super-G soll auch etwas weitergehen.

Von WM-Rang drei im Riesentorlauf war sogar Schwarz selbst überrascht worden. Es habe ihm aber auch gezeigt, was möglich ist. "Geplant ist, dass da der nächste Schritt passiert", sagte der 26-Jährige am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien am Standort seines Sponsors UNIQA. Die Kooperation mit dem Unternehmen wurde bis 2023 verlängert. An bisher 20 Schneetagen sei viel in diese Disziplin investiert worden, u.a. Ende August in Saas-Fee. Aktuell wird auf heimischen Gletschern trainiert.

Und da ging es in der vergangenen Woche in Sölden auch schon ein wenig in Richtung Wettkampfgefühl. "Wir haben die Chance gehabt, Rennen zu trainieren, das war sehr cool", erzählte Schwarz. "Jeder Tag bringt einem da weiter. Es ist doch ein sehr spezieller Hang, ein sehr langer Steilhang." Im normalen Trainingsalltag gebe es das sonst nicht so häufig. Das Vertrauen in den Riesentorlauf käme nun auch von jedem Tag mehr: "Ich muss nicht mehr solange überlegen, es schleift sich besser ein."

Das Motto sei, schon im ersten Lauf zu attackieren, was im aus nur einem Heat bestehenden Super-G Grundbedingung für den Erfolg ist. In dieser Disziplin ist Schwarz durch seine starke WM-Vorstellung auf dem Weg zum Kombi-Titel noch mehr auf den Geschmack gekommen. "Ich würde schon diese Saison den ein oder anderen Super-G gerne mitnehmen", verriet der Zweite des Olympia-Teambewerbs 2018, schon mit bestimmen Rennen im Fokus. "Ich glaube, dass da ein bisschen etwas möglich ist."

Im Slalom der Gejagte

Im Slalom kann es im Weltcup nur die Verteidigung des Kugelgewinns als Hauptziel geben. Dem zweifachen Titelträger der Olympischen Jugendspiele 2012 ist bewusst, dass er da nun der Gejagte ist. Nervös lässt sich der grundsätzlich ruhige Schwarz von seiner neuen Position in der Torlauf-Welt aber nicht machen. "Ich schiebe das gut zur Seite. Es fängt alles wieder bei Null an." Zwischen den eng gesteckten Stangen will er seinen Level halten oder im Optimalfall noch einen Schritt vorwärts machen.

Alpine Skiing World Cup Finals

Die Kombination gibt es auch in der kommenden Weltcup-Saison nicht, doch für Schwarz gilt es nun eben die persönliche Kombination aus seinen Slalom-, Riesentorlauf- und Super-G-Ambitionen zu einem erfolgreichen Ganzen zu fügen. Das Non-Plus-Ultra in dieser Richtung ist der Gesamtweltcup. "Mit der Chancengleichheit mit gleich vielen Speed- und Technikrennen wird das noch interessanter werden", ist Schwarz überzeugt. Es seien mehrere Namen in diesem Bereich zu erwarten.

Olympia in weiter Ferne

"Für den Gesamtweltcup muss vieles zusammenpassen. Man muss ein bis zwei Disziplinen haben, in denen man konstant (in die Spitze, Anm.) hineinfährt und eventuell noch eine dritte. Der Kreis ist sicher größer geworden, es wird eine spannende Saison." Die mit den Spielen in China ihren Höhepunkt hat, die Strecken sind allerdings die große Unbekannte. Auch davon lässt sich Schwarz nicht irritieren: "Es ist für jeden Neuland. Ich lasse mich überraschen, und werde mich dann gut darauf einstellen."

Grundsätzlich seien die am 4. Februar beginnenden Olympischen Spiele für ihn aber noch weit weg, viel präsenter ist der Weltcup-Auftakt in Sölden. Dieser beginnt in vier Wochen mit dem bewährten Riesentorlauf-Doppel. Am 23. Oktober sind die Frauen an der Reihe, am Tag darauf die Männer. Schwarz wird da nach der weitgehend ohne Fans verlaufenen Vorsaison gleich in der Heimat vor dann wieder zugelassenen Zuschauern zeigen können, was auf seinem zweiten Standbein möglich ist.

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