ÖSV-Ass Brennsteiner: Der ewige Pechvogel will späte Genugtuung

Stefan Brennsteiner verlor im wichtigsten Rennen seines Lebens bei der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm
4 Kreuzbandrisse, etliche Pannen: Stefan Brennsteiner ließ sich durch die vielen Rückschläge nicht aus der Spur bringen.

Wenn der Skigott nur ein bisschen Gerechtigkeitssinn hat, dann müsste er über Stefan Brennsteiner das Füllhorn des Glücks ausschütten. Damit der Salzburger auf seine alten Tage noch seinen ersten Weltcupsieg feiert und eine Olympiamedaille holt.

Das wäre das Mindeste für all die Unbill, die ihm im Laufe seiner Karriere widerfahren ist.

Was kommt als Nächstes?

Stefan Brennsteiner muss sich mittlerweile ja praktisch vor jedem Rennen am Start die bange Frage stellen: Was, zum Teufel, wird wohl heute wieder passieren? Was, um Gottes Willen, kommt mir diesmal in die Quere?

Stefan Brennsteiner kam in Sölden erst einmal ins Ziel

Stefan Brennsteiner kam in Sölden erst einmal ins Ziel

Wer erinnert sich nicht an Brennsteiners Kurzauftritt bei der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm, als der Lokalmatador schon nach wenigen Toren einen Ski verlor und fassungslos im Schnee lag. 

Der Skisport kann halt brutal sein

In diesem Moment musste der Pechvogel vom Dienst den Glauben ans Gute verloren haben. „Nicht jeder hat den Skisport so erlebt, wie ich ihn erlebt habe“, sagt der besonnene Salzburger. „Er kann halt einfach brutal sein. Das hat in Saalbach noch einmal zugeschlagen.“

Pannenserie

Ohne seine beispiellose Pleiten-, Pech- und Pannenserie könnte dieser Stefan Brennsteiner heute ein hochdekorierter Riesentorläufer sein. 

Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Südkorea war er im zweiten Lauf unterwegs zu einer sicheren Medaille. Statt auf dem Podium landete Stefan Brennsteiner mit seinem dritten von vier Kreuzbandrissen im Spital.

Vier Jahre später griff der Riesentorlauf-Spezialist in Peking als Halbzeit-Zweiter erneut nach einer Olympia-Medaille. Im zweiten Durchgang stieg sich Brennsteiner kurz vor dem Ziel auf den Ski – und der Traum vom Podest war ausgeträumt.

ÖSV-Ass Brennsteiner: Der ewige Pechvogel will späte Genugtuung

Bei der WM in Courchevel (2023) kam der Salzburger dann zwar ausnahmsweise einmal ins Ziel, das Glück war ihm mit Rang vier und Blech aber wieder nicht hold – was auch sonst, ist man bei Stefan Brennsteiner mittlerweile geneigt zu sagen.

Viele andere hätten wohl schon längst hingeschmissen, nicht aber der Stehaufmann Stefan Brennsteiner, der mit großem Kampfgeist und einer Prise Galgenhumor alle Herausforderungen annimmt. 

„Das alles hat mir nicht die Freude am Skisport vermiesen können“, erklärt der 34-Jährige vor dem ersten Riesentorlauf in Sölden (10/13 Uhr, live ORF1).

Und deshalb verfolgt der Team-Olympiasieger (2022) weiter unermüdlich seinen großen Traum vom ersten Weltcupsieg und einer Einzelmedaille. „Der Skisport hat mich schon einiges gelehrt. Ich haue nicht so schnell den Kopf weg, weil ich weiß: Die nächsten Chancen kommen wieder.“

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