Je lockerer, desto gefährlicher: ÖSV-Star Kriechmayr im Angriffsmodus

Vincent Kriechmayr ist ein schlechter Schauspieler. Auch wenn der Oberösterreicher gerade einer der Hauptakteure in der sehenswerten Film-Doku Downhill Skiers ist, mit seiner Stimmungslage hält der Doppelweltmeister von 2021 selten hinterm Berg.
Was sich Vincent Kriechmayr denkt, das sagt er im Normalfall. Und wie er sich fühlt, das zeigt er. Gerne auf unmissverständliche Art. Deshalb hat es für langjährige Wegbegleiter schon einiges zu bedeuten, wie sich der 34-Jährige vor der neuen Saison präsentiert.

Vincent Kriechmayr mit seinem ÖSV-Abfahrerkollegen Daniel Hemetsberger
Vincent Kriechmayr wirkte bei seinen letzten öffentlichen Auftritten vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden gelöst, unaufgeregt und selbstsicher wie selten zuvor. Das sorgte durchaus für Irritationen und Verblüffung, denn der Oberösterreicher machte niemals ein Hehl daraus, dass er eigentlich kein Auge für Kameras und Scheinwerfer hat.
Die jüngsten Auftritte ließen freilich Erinnerungen wach werden an das Hahnenkamm-Wochenende 2023, als man Vincent Kriechmayr bei der "ungeliebten Pflicht-Pressekonferenz" den Spaß am Skifahren und das Selbstbewusstsein förmlich aus dem Gesicht ablesen konnte.
Prompt gewann er wenige Tage später das erste Mal auf der Streif.

2023 gewann Vincent Kriechmayr erstmals die berühmte Hahnenkammabfahrt
Die Stimmungslage von Vincent Kriechmayr weckt zwangsläufig Erinnerungen an die erfolgreichsten Phasen seiner Karriere.
Auch sein Start in einer Woche im Riesentorlauf in Sölden verdeutlicht, dass der erfolgreichste Rennläufer im aktuellen ÖSV-Team (18 Weltcupsiege, 5 WM-Medaillen) noch große Ziele verfolgt und sich nicht mit der Rennläufer-Pension beschäftigt.
Das Skifahren mache ihm so großen Spaß, wie schon lange nicht, hatte Kriechmayr anlässlich der ÖSV-Einkleidung verkündet.
Das sieht man ihm auch an. Und das darf durchaus als Kampfansage an die Konkurrenz verstanden werden.
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