Durststrecke hält an: ÖSV-Abfahrer bleiben ohne Podestplatz
Vincent Kriechmayr fuhr auf Rang fünf
Seit Tagen war bekannt, dass die Abfahrt in Beaver Creek nicht über die Originalstrecke durchgeführt werden kann und das Ziel nach oben verlegt werden muss.
Trotzdem brachten es die US-Veranstalter und der Weltverband FIS nicht zustande, auf der Birds-of-Prey einen vernünftigen Zielbogen aufzustellen.
Die mit Spannung erwartete erste Abfahrt dieses Winters kam deshalb wie ein besseres Schülerskikursrennen rüber – Werbung für den Skiweltcup sieht anders aus.
Einer ließ sich auch von diesen unwürdigen Rahmenbedingungen nicht aus der Spur bringen: Superstar Marco Odermatt war wieder einmal glänzend aufgelegt und verdient sich schon nach seinen ersten vier Rennen in diesem Winter wieder den Titel: Seriensieger.
Marco Odermatt feierte im vierten Rennen seinen dritten Saisonsieg
Triumph im Riesentorlauf in Sölden, Erfolg im Super-G in Copper Mountain, nun der Sieg in der Abfahrt von Beaver Creek vor Ryan Cochran-Siegle (USA) und Adrian Smiseth Sejersted (NOR) – dem Schweizer gelang früh in dieser Saison der Disziplinen-Hattrick.
Einsame Klasse
Bei seinem 48. Weltcupsieg war Odermatt vor allem im Steilhang einsame Klasse und distanzierte die Konkurrenz um Welten.
Auf diesen 25 Fahrsekunden nahm der beste Skifahrer der Gegenwart selbst einem Edeltechniker wie Vincent Kriechmayr fast eine halbe Sekunde ab. „Ich bin einfach zu viel gerutscht“, erklärte der Oberösterreicher in seiner Analyse.
Vincent Kriechmayr war als Fünfter bester Österreicher
Kein Podestplatz seit Februar 2024
Deshalb wurde es für die österreichischen Abfahrtsherren auch nichts mit dem ersten Weltcup-Podestplatz seit 17. Februar 2024. Dem fünftplatzierten Vincent Kriechmayr fehlten am Ende 18 Hundertstelsekunden auf das Stockerl.
Der 34-Jährige zeigte sich in der Vergangenheit aber auch schon einmal unzufriedener über solche Ergebnisse. Im Spätherbst seiner Karriere lässt der bekanntermaßen selbstkritische Kriechmayr bei sich offenbar Altersmilde walten.
Nach dem Rücktritt von Matthias Mayer musste der Doppelweltmeister von 2021 in den letzten Wintern in der Abfahrt meist den ÖSV-Alleinunterhalter spielen.
Stefan Eichberger raste auf Platz 7 und bejubelt sein zweitbestes Ergebnis in der Abfahrt
Nun aber scheint sich im österreichischen Team ein Rennläufer heranzupirschen, der reif für seinen ersten Podestplatz ist: Stefan Eichberger (25), der erst 2024 sein Weltcupdebüt gab, zeigte in Beaver Creek mit Rang 7 und dem zweitbesten Ergebnis seiner Karriere auf. „Das war ein guter Start in die Abfahrtssaison.“
Am Freitag wartet auf Stefan Eichberger und seine Speedkollegen im Super-G (19.15 Uhr, live ORF1)bereits der nächste Auftritt.
Vielleicht gibt’s dann in Beaver Creek einen weltcupwürdigen Zielbogen.
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