Spionage-Affäre beim Ski-Jubiläum in Zauchensee

In Zagreb musste sich Mikaela Shiffrin (re.) Petra Vlhova geschlagen geben.
Der Trainer von Petra Vlhova gab zu, dass er Trainings von ihrer Konkurrentin Mikaela Shiffrin filmen lässt.

Da haben sie sich fein herausgeputzt, die Veranstalter der Damen-Rennen von Altenmarkt-Zauchensee. Und sie haben ja auch allen Grund dazu: 40 Jahre Skiweltcup begehen die Pongauer in diesen Tagen, und das Ganze wird am Freitagabend im großen Stil auf dem Marktplatz in Altenmarkt gefeiert.

Das erste Rennen – eine Abfahrt – hat am 17. Dezember 1980 die Tschechoslowakin Jana Gantnerova-Soltysova gewonnen, und es wäre keine Überraschung, würde sich in Abfahrt (Samstag, 11.45 Uhr) und Kombination (Sonntag, Super-G 9.15, Slalom 11.45 Uhr) wieder jemand aus den mittlerweile beiden Ländern aufs Podest stellen können.Die Pragerin Ester Ledecka, Führende im Abfahrtsweltcup, zeigte als Dritte des ersten Trainings am Donnerstag, dass mit ihr zu rechnen ist; und Petra Vlhova aus Liptovsky Mikulas (SVK) spekuliert auf wertvolle Punkte für den Gesamtweltcup.

Trainings gefilmt

Wie ernst es der 24-Jährigen und ihrem Team im Kampf um die große Kristallkugel ist, zeigt eine Anekdote aus den letzten Tagen: Ihr italienischer Betreuer Livio Magoni gab zu, dass er Trainings von Mikaela Shiffrin filmen lässt. Verboten ist das nicht, der 56-Jährige räumte gegenüber der Gazzetta dello Sport ein: „Ich weiß, dass das nicht ganz korrekt ist. Aber es zeigt ja nur, dass die anderen Läuferinnen sehr intelligent sind und wir von den Besten lernen wollen. Das ist unser Job.“

Die Branchenbeste aus den USA ist not amused. „Was ich mit meinen Skiern mache, sehe ich als mein Hab und Gut. Das habe ich mit meinen Trainern ausgearbeitet. Ich habe es in Gedanken kreiert und dann körperlich in die Welt gesetzt“, grantelte die 24-Jährige bei NBC Sports. Die Möglichkeit eines Starts in der Kombination von Zauchensee hält sie sich noch offen, nach der herben Niederlage gegen Vlhova im Slalom von Zagreb dürfte der Fokus aber auf der Vorbereitung auf den Nachtslalom von Flachau am kommenden Dienstag liegen. Dort siegte im vergangenen Jahr ... Petra Vlhova.

Die ÖSV-Speed-Damen haben trotz der langen Rennpause – der letzte Super-G war am 14. Dezember – jedenfalls kein Tempo eingebüßt. Nicole Schmidhofer bremste sich zum zweiten Platz hinter Kira Weidle (GER) und erklärte: „Es ist gut für den Kopf, zu wissen, dass noch ein, zwei Zehntelsekunden drinnen sind.“ Christine Scheyer unterstrich mit Platz sieben ihren Aufwärtstrend, das Renn-Comeback 13 Monate nach ihrem dritten Kreuzbandriss soll dann am Samstag stattfinden. stefan sigwarth

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