ÖSV-Hoffnungsträgerin Julia Scheib: "Sonst ist man verloren"

FIS Alpine Skiing World Cup in Soelden
Nach zwei schweren Knieverletzungen hat sich die 25-jährige Riesentorläuferin endlich im Weltcup etabliert und gilt als Aktie für die Zukunft.

Die Krankenakte von Julia Scheib liest sich wie so viele Krankenakten von österreichischen Skiläuferinnen: Erster Kreuzbandriss mit 16, zweite Knieverletzung mit 22, dazwischen das Pfeiffersche Drüsenfieber und noch andere Rückschläge – spät, aber doch nimmt die Karriere der Steirerin Fahrt auf.

Beim Riesentorlauf in Killington gelang der Stehauffrau mit dem siebenten Rang die beste Karriereplatzierung. An diesem Wochenende ist sie bei den zwei Riesentorläufen in Mont Tremblant (Kanada) im Einsatz.

ÖSV-Hoffnungsträgerin Julia Scheib: "Sonst ist man verloren"

Julia Scheib hat eine gute Ausgangsposition

Vor einem Jahr hatte Julia Scheib das Rennen in Nordamerika noch verpasst. Die Nachwehen ihrer Knie-Operation aus dem Winter 2021 verfolgten die ehemalige Juniorenweltmeisterin (2018) über fast zwei Jahre. „Mein großes Ziel war, endlich wieder schmerzfrei Skifahren zu können. Es war mühsam, weil ich nicht gewusst habe, wann es wieder funktioniert“, erzählt die Draufgängerin.

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Trotz der vielen Mühen und Nackenschläge stand ein Karriereende für Scheib nie im Raum. „Aufzuhören war für mich nie eine Option.“

Vielmehr wollte sie das große Potenzial unter Beweis stellen, das ihr die Trainer seit jungen Jahren attestieren. Julia Scheib wird im ÖSV-Team die beste Riesentorlauf-Technik bescheinigt, auch der mutige Fahrstil zeichnet die Steirerin aus.

„Man muss angreifen, sonst ist man verloren. Ich habe das in mir“, erklärt die 25-jährige Riesentorlauf-Spezialistin, die sich hohe Ziele setzt. „Ich will schneller und schneller werden.“

Wohin das führen soll, erklärte sie im Februar bei der WM. „Das Fernziel ist, dass ich die Riesentorlauf-Kugel wieder nach Österreich hole.“

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