Kröll & Co. mit Zuversicht nach Beaver Creek

ÖSV-Chefcoach Berthold schwärmte von einem "tollen Super-G-Ergebnis" in Lake Louise.

Österreichs Speed-Herren haben zum Saisonauftakt in Lake Louise zwar die Siege in Abfahrt und Super-G knapp verpasst, doch mit insgesamt drei Podestplätzen fuhr das ÖSV-Team voller Zuversicht weiter zur nächsten Weltcup-Station nach Beaver Creek. "Das war ein tolles Super-G-Ergebnis, fünf in den ersten acht, damit bin ich sehr zufrieden", betonte ÖSV-Herren-Cheftrainer Mathias Berthold.

Nur 3/100 Sekunden fehlten Klaus Kröll am Samstag in der Abfahrt auf Sieger und Vizeweltmeister Dominik Paris aus Südtirol. Und im sonntägigen Super-G vereitelte lediglich "Mr. Lake Louise", der norwegische Olympiasieger Aksel Lund Svindal, einen ÖSV-Doppelerfolg durch Matthias Mayer und Georg Streitberger. "Mannschaftlich war es eine starke Leistung, auch wenn der 'Elch' (Svindal, Anm.) wieder schneller war", meinte Hannes Reichelt nach Platz sechs.

"Aksel ist hier in Lake Louise immer extrem schnell von der Zielkurve bis ins Ziel, um ihn zu schlagen, hätten wir oben mehr Zeit rausholen müssen", wusste Berthold, warum der Sieg verpasst wurde. "Trotzdem waren wir schön mannschaftlich geschlossen vorne. Svindal ist ein extrem starker Fahrer, dem sind wir auf Augenhöhe begegnet, um ihn zu schlagen, muss alles optimal zusammenpassen."

Dichte

Besonders stolz macht den Chefcoach die aktuelle Dichte in seinem Team. "Die Ergebnisse sind generell sehr, sehr ordentlich. Es ist nicht so, dass immer nur der Marcel (Hirscher, Anm.) vorne ist, sondern auch andere Athleten präsentieren sich sehr stark, das freut mich wahnsinnig", merkte der 48-jährige Vorarlberger an.

Nun geht es für seine Mannen beim WM-Test für 2015 in Colorado weiter. "Das werden dort aber ganz andere Rennen, Beaver Creek hat seine eigene Charakteristik, dort muss man im Steilen gut sein und technisch sauber die Kurven fahren. Dass wir beides können, haben wir ja schon in Lake Louise bewiesen", blickte Berthold den nächsten Rennen am Wochenende optimistisch entgegen.

Franz mit großen Reserven

Einer, der dort in den Speed-Bewerben am Freitag (Abfahrt) und Samstag (Super-G) besonders glänzen will, ist Max Franz. "Ich freue mich riesig auf Beaver Creek, das ist eine geile Piste", betonte der Kärntner. Dabei war der er zuletzt auf der berühmt-berüchtigten "Birds of Prey"-Piste im Super-G böse gestürzt und hatte sich dabei eine schwere Gehirnerschütterung sowie einen Nasenbeinbruch mit Rissquetschwunde zugezogen. "Ich habe keine Erinnerungen ans Vorjahr", meinte Franz im Scherz.

In Lake Louise schauten für ihn zwei Top-Ten-Ränge heraus, wobei er noch große Reserven hat. In der Abfahrt hatte er nur wegen eines schweren Fehlers im untersten Streckenabschnitt das Podest verpasst und sich mit Platz neun zufriedengeben müssen. Im Super-G hatte er es dann verabsäumt, die Nummer eins auszunutzen, und wurde Siebenter. "Es war ein guter Saisonstart. Ich habe gesehen, dass ich schnell fahren kann, muss es aber jetzt in Beaver Creek besser machen", weiß Franz, dass er ganz vorne landen kann.

Keine Kastration

Dass die Aufgabe beim "Klassiker" in Beaver Creek leichter werde, da beim WM-Test für 2015 wegen der Konzentration auf die Pistenarbeiten auf die Damenstrecke nur der untere Teil der "Raubvogelpiste" befahren werden kann, glaubten die ÖSV-Herren nicht. "Also die Highlights sind immer noch drinnen in der Piste. Derjenige, der behauptet, dass die Strecke kastriert worden ist, ist eingeladen, als Vorläufer zu fahren. Und wenn er dann noch immer gescheit ist, dann darf er sagen, sie ist kastriert worden", meinte etwa Romed Baumann.

Auch Kröll erwartet alles andere denn leichte Speed-Rennen. "Der Hang ist schwer da runter, die Mädels haben sich sehr schwergetan, wir sind genauso gefordert. Für mich ist wichtig, dass wir den unteren Teil auf der Birds of Prey fahren mit den ganzen Sprüngen, das ist die geilste Passage vom ganzen Jahr. Das kommt mir nicht ungelegen", erläuterte der 33-jährige Steirer.

Bilder vom Herren-Super-G

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