Svindal siegt, Österreicher stark

Mr. Lake Louise: Aksel Lund Svindal gewann zum fünften Mal den Super-G in Kanada.
Gleich fünf Österreicher landen beim Super-G unter den ersten acht.

Schnell, schnell, schnell. Vor dem Start des ersten Super-G der Saison war man sich in Lake Louise einig: Der Kurs, den der Österreicher Burkhard Schaffer den Herren beschert hatte, war nichts für schwache Nerven. Die Linie des Speed-Chefs war so direkt gewählt, dass gar der Renndirektor ein Veto einlegte: „Der Lauf ist grenzwertig, ist aber jetzt machbar“, sagte Günter Hujara, nachdem umgesteckt worden war, um Tempo herauszunehmen. Am Ende blieb dann aber doch alles beim Alten. Zum fünften Mal war Aksel Lund Svindal, der 30-jährige Norweger, der Schnellste der Schnellen im Super-G von Lake Louise. Der bärtige Olympiasieger entschied das zweite Rennen in Kanada für sich. Bei ähnlichen Bedingungen wie in der Abfahrt am Samstag (leichter Schneefall, schlechte Sicht) rettete Svindal 0,24 Sekunden Vorsprung auf Matthias Mayer ins Ziel. Neben dem 23-jährigen Kärntner durfte ein weiterer Österreicher fürs Foto der besten Drei posieren: Georg Streitberger.

Neuer Rekord

„Der Mittelteil war sehr schwer, da ist Matthias viel besser gefahren als ich“, streute Sieger Svindal seinem ersten Verfolger Rosen. Der erfolgreiche Speed-Spezialist durfte sich am Sonntag nicht nur über seinen sechsten Weltcup-Sieg in Kanada freuen. Mit dem 22. Weltcup-Triumph kürte er sich auch zum erfolgreichsten Skirennläufer Norwegens und verwies seinen Vorgänger Kjetil André Aamodt auf Rang zwei. „Das ist schon komisch, zu wissen, dass mein Idol jetzt zuhause sitzt und sich vielleicht ein bisschen ärgert. Ich ruf’ ihn nachher an“, sagte Svindal lachend. Grund zur Freude hatte am Sonntag auch Matthias Mayer. Der Kärntner wurde zum zweiten Mal in seiner Karriere nach dem Rennen in Kitzbühel 2013 Zweiter in einem Weltcup-Rennen. „Ich bin heute mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein ins Rennen gegangen. Gestern war in vor allem im Flachen ein bisserl zu langsam.“ Bescheiden und kritisch kommentierte der Dritte, Georg Streitberger, seine Leistung im Super-G von Lake Louise: „Ich glaube, das war ganz gut. Unten bin ich ein bisschen zu gerade hingefahren, da habe ich ein bis zwei Zehntel liegen gelassen.“ Die österreichische Bilanz liest sich nach dem ersten Super-G der Saison positiv: Fünf rot-weiß-rote Läufer schafften es unter die Top acht. Darunter Hannes Reichelt (6.), der nach dem 25. Platz in der Abfahrt mit „Wut im Bauch“ gefahren war; Und Max Franz (7.), der im Zielraum laut „schade“ rief und seine Leistung mit dem Wort „lauwarm“ kommentierte; Und Joachim Puchner, der Achter wurde. Klaus Kröll, der Überraschungs-Zweite vom Vortag, musste sich im Super-G mit Rang 36 zufrieden geben (ex aequo mit Florian Scheiber). Der Herren-Weltcup übersiedelt nun nach Beaver Creek (USA), wo auf der WM-Piste von 2015 Abfahrt, Super-G und Riesentorlauf auf dem Programm stehen.Stand im Herren-Gesamtweltcup: Svindal vor Hirscher

Svindal siegt, Österreicher stark

CANADA ALPINE SKIING WORLD CUP MEN
Svindal siegt, Österreicher stark

SKI ALPIN - FIS WC Lake Louise, Super G, Herren
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Alpine Skiing: FIS World Cup-Men's Super G

Endstand
1. Aksel Lund Svindal (NOR) 1:28,53 Min.
2. Matthias Mayer (AUT) 1:28,77 +00,24 Sek.
3. Georg Streitberger (AUT) 1:28,91 +00,38
4. Christof Innerhofer (ITA) 1:29,21 +00,68
5. Patrick Küng (SUI) 1:29,25 +00,72
6. Hannes Reichelt (AUT) 1:29,33 +00,80
7. Max Franz (AUT) 1:29,35 +00,82
8. Joachim Puchner (AUT) 1:29,38 +00,85
. Peter Fill (ITA) 1:29,38 +00,85
10. Jan Hudec (CAN) 1:29,47 +00,94
11. Kjetil Jansrud (NOR) 1:29,49 +00,96
12. Manuel Osborne-Paradis (CAN) 1:29,51 +00,98
13. Carlo Janka (SUI) 1:29,79 +01,26
14. Beat Feuz (SUI) 1:29,95 +01,42
15. Didier Defago (SUI) 1:29,96 +01,43
16. Adrien Theaux (FRA) 1:29,97 +01,44
17. Otmar Striedinger (AUT) 1:30,01 +01,48
18. Erik Guay (CAN) 1:30,14 +01,61
. Brice Roger (FRA) 1:30,14 +01,61
20. Matteo Marsaglia (ITA) 1:30,18 +01,65
. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 1:30,18 +01,65
22. Travis Ganong (USA) 1:30,25 +01,72
23. Bode Miller (USA) 1:30,27 +01,74
. Ivica Kostelic (CRO) 1:30,27 +01,74
25. Dominik Paris (ITA) 1:30,28 +01,75
26. Sandro Viletta (SUI) 1:30,30 +01,77
27. Werner Heel (ITA) 1:30,37 +01,84
. Josef Ferstl (GER) 1:30,37 +01,84
29. Siegmar Klotz (ITA) 1:30,41 +01,88
30. Thomas Mermillod Blondin (FRA) 1:30,43 +01,90
. Johan Clarey (FRA) 1:30,43 +01,90
Weiter:
32. Vincent Kriechmayr (AUT) 1:30,48 +01,95
33. Romed Baumann (AUT) 1:30,51 +01,98
37. Klaus Kröll (AUT) 1:30,71 +02,18
. Florian Scheiber (AUT) 1:30,71 +02,18

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