Das Defizit der ÖSV-Damen am Start
„Verglichen mit den Herren-Rennen am letzten Wochenende sind das jetzt fast schon Ferien“, sagt Ingrid Jacquemod. Die einfache Weltcup-Siegerin (Abfahrt Santa Caterina 2005) ist seit heuer Chefin des Organisationskomitees der Rennen von Val d’Isère, die 41-Jährige ist damit die erste Frau in dieser Position im Weltcupzirkus.
Zwar verblies der stürmische Südostwind am Freitag das zweite Abfahrtstraining, im Rennen am Samstag (12.30 Uhr) soll den Damen aber die Sonne scheinen. Letzte Siegerin in Val d’Isère war 2017 Anna Veith (Super-G), im vergangenen Jahr hatten eine kaputte Schneileitung und warmes Wetter eine Verlegung der Rennen ins Grödnertal erzwungen.
Shiffrin pausiert
Mikaela Shiffrin ist’s einerlei, die Führende im Gesamtweltcup war nach Platz 17 im Riesenslalom von Courchevel zwar in der Region geblieben, um vielleicht doch die Kombination am Sonntag zu bestreiten, entschied sich aber letztlich wie in den letzten Jahren für eine Weihnachtspause, um auszuspannen und an ihren Defiziten zu arbeiten. „Schöne Weihnachten, wir sehen uns in Lienz“, schrieb die Amerikanerin auf Twitter.
Davon sind die Österreicherinnen weit entfernt. Ramona Siebenhofer fuhr im Training am Donnerstag Bestzeit, wie einige Teamkolleginnen auch haderte die Steirerin aber mit ihrem Start. „Im Sommer haben wir zwar viel daran gearbeitet, und eigentlich kann ich mit Ilka Stuhec mithalten“, die zweifache Abfahrtsweltmeisterin aus Slowenien ist ja die Schnellste in diesem Bereich. „Aber irgendwie habe ich mich da doch wieder einmal verhaspelt.“
Auch die Steirerin Tamara Tippler braucht Zeit. „Ich muss immer extrem gut fahren, denn ich habe immer drei Zehntelsekunden aufzuholen. Das darf auf diesem Niveau nicht passieren. Aber es ist nicht so einfach, sich da zu verbessern.“ Auf den Punkt bringt es Stephanie Venier: „Für mich wäre ein fliegender Start mit Lichtschranke wohl das Beste“, sagt die Tirolerin, die schon immer Probleme hatte, die Knie zu strecken, wie es nötig wäre.
Klar ist: Am Samstag wird abgefahren, und für die Siegerin gibt es wieder eine Kuh. Ramona Siebenhofer könnte sie gut brauchen: „Mein Papa und mein Bruder wären sicher froh, wenn sie für unseren Hof noch eine hätten.“
Kommentare