Schlierenzauer nicht im Weltcup-Team: "Das ist bitter"

Schlierenzauer nicht im Weltcup-Team: "Das ist bitter"
Der Tiroler wurde nicht für die Weltcupbewerbe in Skandinavien berücksichtigt und braucht nun Abstand.

Gregor Schlierenzauer versteht gerade wieder einmal die Skisprung-Welt nicht mehr. Nachdem der erfolgreichste Skispringer der Weltcupgeschichte (53 Siege) bereits die Heim-WM in Seefeld verpasst hatte, wurde er nun erwartungsgemäß auch nicht für die kommenden Weltcupbewerbe nominiert. ÖSV-Cheftrainer schenkt bei der am Freitag beginnenden Raw Air in Norwegen jenen sechs Athleten das Vertrauen, die schon das WM-Aufgebot gebildet hatten (Stefan Kraft, Michael Hayböck, Daniel Huber, Philipp Aschenwald, Manuel Fettner, Jan Hörl), das Team wird durch Clemens Aigner komplettiert, der im Kontinentalcup starke Leistungen gezeigt hatte und die Gesamtwertung anführt.

Das bedeutet, dass für Schlierenzauer diese Saison bereits vorzeitig zu Ende geht. Der 29-Jährige akzeptiert zwar die Entscheidung der sportlichen Führung, nachvollziehen kann er es aber nicht, dass er nicht mehr zum Zug kommt. "Ich finde es schade, dass ich nicht die Möglichkeit bekomme, in der verbleibenden Saison dabei zu sein. Wenn ich das nicht mehr darf, endet meine Saison hier", erklärte der Tiroler in einer Aussendung. "Das ist bitter, weil ich das ganze Jahr heuer hart trainiert habe."

Diese Entwicklung und Entscheidung der Trainer hatte sich aber bereits angekündigt. Obwohl der ÖSV alles unternommen hatte, um Schlierenzauer auf die Sprünge zu helfen und ihm sogar wochenlang einen eigenen Coach (Florian Liegl) zur Seite gestellt hatte, blieb die erhoffte Leistungssteigerung aus. Zwar konnte Schlierenzauer mit der Mannschaft in Lahti einen Weltcupsieg landen, im Einzel blieb er damals als 30.allerdings weit unter den Erwartungen, weshalb er auch nicht für die WM aufgestellt wurde.

ÖSV begründet Nicht-Nominierung

Schon damals hatte sich die ÖSV-Führung mit Schlierenzauer darauf verständigt, dass dieser sich im Kontinentalcup beweisen müsse, um sich für weitere Einsätze im Weltcup zu empfehlen. Der Tiroler verzichtete allerdings auf Starts in der zweiten Ebene, weshalb er nun auch nicht berücksichtigt wurde. "Ein Jan Hörl hat einfach einen besseren Job gemacht als der Gregor, so ehrlich muss man sein", erklärt Sportdirektor Mario Stecher.

Unklar ist, wie es nun mit dem Tiroler weiter geht, nachdem in den letzten Jahren schon mehrere Trainer mit ihm erfolgslos ihr Glück versucht hatten. "Ich lasse mir alles offen", sagt Schlierenzauer, "es waren nochmals herausfordernde und bittere Momente als Athlet für mich, die Saison nun auch so abrupt beenden zu müssen. Ich brauche jetzt erst einmal Abstand."

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