Schlierenzauer: "Ich will nicht so lange warten wie Tiger Woods"

17.11.2018, Wisla, FIS ski jumping World Cu
Der Skispringer möchte in seiner Karriere noch einmal auf dem obersten Treppchen landen. Sein letzter Sieg gelang ihm 2014.

Fast fünf Jahre ist es inzwischen her, dass Gregor Schlierenzauer das letzte Mal ein Springen gewinnen  konnte (6.Dezember 2014 in Lillehammer). Das ist eine lange Zeit für  den Mann, der in seinem Sport immer noch den Rekord für die meisten Weltcupsiege (53) hält. „Von der Vergangenheit kann ich mir nichts kaufen, das ist abgehakt“, sagt der 29-jährige Tiroler.

Mit einem neuen persönlichen Trainer nimmt Schlierenzauer nun einen weiteren Anlauf, um wieder in früheren Sphären zu schweben. Und tatsächlich scheint Werner Schuster,  der bereits in den Jugendjahren Schlierenzauers Mentor und Coach gewesen ist, dem Stubaier wieder auf die Sprünge geholfen zu haben, wie nicht zuletzt ein Podestplatz im Sommer-Grand-Prix zeigte.

Auch ÖSV-Cheftrainer Andreas Felder sieht beim 29-Jährigen eine positive Entwicklung. „Der Gregor ist auf einem guten Weg. Er weiß, was er will und was er braucht. Wenn einer wie er einmal Lunte riecht, dann ist mit ihm zu rechnen.“

Vor dem Weltcupauftakt in Wisla (23.November) will sich Schlierenzauer freilich nicht zu sehr unter Druck setzen und die Messlatte zu hoch legen.  Diesen Fehler hat er in der Vergangenheit schon öfter gemacht. „Es geht darum, wieder das Gefühl und die Sicherheit zu bekommen“, sagt der 29-Jährige.

Mittelfristig will er sich wieder in den Top Ten etablieren. Aber wer Gregor Schlierenzauer kennt, der weiß, dass er sich auf Dauer damit nicht zufrieden geben wird. Er will noch einmal Höhenluft schnuppern, er möchte es allen Skeptikern und Kritikern, die ihn bereits abgeschrieben haben, zeigen. Und er möchte im Idealfall wieder zu einem Winnertypen werden und an Weltcupsiegen mit Hermann Maier (54) zumindest gleich ziehen.

„Hoffentlich dauert’s bei mir nicht so lange wie bei Tiger Woods“, sagt Schlierenzauer im KURIER-Gespräch.  So lange möchte ich nämlich nicht warten.“

Nimmt sich Schlierenzauer den Golfstar zum Vorbild, dann würde er nämlich erst 2025 wieder auf die Siegerstraße zurückkehren. Bis zu seinem heurigen Erfolg beim US Masters war Woods elf Jahre einem Major-Sieg nachgelaufen.

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