Rodeln: WM-Gold für Kindl, Silber für Penz/Fischler
Bei der Siegerehrung unmittelbar nach dem Rennen verzichtete Georg Fischler vorsorglich auf die großen Luftsprünge und die ausgelassenen Jubelgesten. Sonst hätte er von seinen Ärzten statt der Glückwünsche wohl eine ordentliche Schelte bekommen. Denn nach seiner eben erst überstandenen Herzmuskelentzündung sollte sich der Kunstbahnrodler eigentlich schonen und mit seinen Kräften haushalten.
Zu einem lauten und exzessiven Gefühlsausbruch wäre der 31-Jährige am Freitag in Igls aber ohnehin nicht fähig gewesen. Zu überwältigt war Fischler von dieser Silbermedaille, die er mit seinem Rodel-Partner Peter Penz im WM-Sprint der Doppelsitzer gewinnen konnte. Zu überwältigt war der Routinier von den Ereignissen der vergangenen Wochen. "Ich habe richtig geschwitzt, dass ich überhaupt hier bei der WM starten darf", erklärt der Routinier. "Ich fühle mich wie im Traum und kann’s gar nicht glauben, dass wir das noch geschafft haben."
Frage der Zeit
Dass Kindl die Triumphfahrt nun aber ausgerechnet auf seiner Hausstrecke gelingt, beweist die Klasse und Nervenstärke des Tirolers. "Die Ansprüche sind gestiegen. Von außen, aber auch von mir selbst. Ich habe mich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen lassen", erklärte der 28-Jährige nach seinem Sieg im Sprintbewerb.
Eine Goldmedaille, die dem kleinen Tiroler (1,66 Meter) kaum jemand zugetraut hatte. Mit dieser Figur könne man im Kunstbahnrodeln nicht konkurrenzfähig sein, hatte Sportdirektor Markus Prock noch vor wenigen Jahren gemeint.
Wolfgang Kindl hat am Freitag all den Skeptikern und Kritikern die passende Antwort geben.
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