Rang drei für ÖSV-Team in Planica

Für Schlierenzauer & Co. geht es noch um den Nationencup.
Die Adler müssen sich Gastgeber Slowenien sowie den Norwegern geschlagen geben.

Das ÖSV-Quartett hat am Samstag im Skiflug-Teambewerb in Planica hinter Slowenien und Norwegen Platz drei belegt. Wolfgang Loitzl, Stefan Kraft, Martin Koch und Gregor Schlierenzauer verloren dadurch mehr als die Hälfte ihres Vorsprungs im Nationencup auf die Norweger, die mit nur noch 42 Punkten Rückstand auf Titelverteidiger Österreich in den abschließenden Einzelbewerb am Sonntag gehen.

Die in Planica zuletzt zweimal in Serie siegreichen ÖSV-Adler lagen bereits nach dem ersten Durchgang an der dritten Stelle, wobei der im Einzel nicht überzeugende Koch (218,5 m) den besten Fug zeigte. Loitzl (199,5), Kraft (201,5) und Schlussspringer Schlierenzauer (201,5) mussten sich mit durchschnittlichen Versuchen begnügen. Die Höchstweite markierte Norwegens Anders Bardal mit 230,0 m, bei der er allerdings in den Schnee griff.

Im Finaldurchgang fiel Rot-weiß-rot nach mäßigen Flügen von Loitzl (201,0) und Kraft (198,5) hinter Tschechien und Polen zunächst sogar auf Zwischenrang fünf zurück. Der Skiflug-WM-Dritte Koch (208,0) und der seit Freitag 50-fache Weltcupsieger Schlierenzauer (209,5) sicherten Weltmeister Österreich mit guten Versuchen aber immerhin noch einen Podestplatz. Die zwischenzeitlich überlegen vorangelegenen Gastgeber aus Slowenien um Weltmeister Robert Kranjec holten 10,7 Zähler vor den Skandinaviern den von 20.000 Zuschauern bejubelten Heimsieg. Österreich fehlten 4,4 Punkte auf Norwegen, die viertplatzierten Polen hielt man um 3,5 Zähler auf Distanz.

Unzufrieden

Vortagessieger Schlierenzauer war mit seiner Leistung diesmal keineswegs zufrieden. "Die Sprünge waren heute nicht ganz 100 Prozent, da habe ich einige Meter für die Mannschaft liegen lassen, das darf einfach nicht passieren", gab sich der Tiroler Weltcup-Gesamtsieger selbstkritisch.

Die Nationenwertung, die sein Team in den vergangenen acht Jahren immer gewonnen hat, habe er versucht auszublenden. "Ich habe immer gesagt, dass der Nationencup erst im letzten Spingen entschieden wird. Wir werden uns noch einmal zusammenreißen und alles geben, der Rest muss dann sowieso von selbst passieren", so Schlierenzauer, der in dieser Weltcup-Saison mit seinen Kollegen in Mannschaftsbewerben sieglos geblieben sind.

Endstand:
1. Slowenien 1.561,80
Jurij Tepes 223,0 / 207,0
Peter Prevc 219,5 / 204,5
Andraz Pongrajc 204,0 /183,5
Robert Kranjec 211,5 / 203,5
2. Norwegen 1.551,10
Rune Velta 208,0 / 217,5

Kim Rene Elverum Sorsell

184,0 / 202,0
Anders Bardal 230,0 / 199,5
Andreas Stjernen 215,5 / 205,0
3. Österreich 1.546,70
Wolfgang Loitzl 199,5 / 201,0
Stefan Kraft 201,5 / 198,5
Martin Koch 218,5 / 208,0
Gregor Schlierenzauer 201,5 / 209,5
4. Polen 1.543,20
Piotr Zyla 206,5 / 214,5
Maciej Kot 204,5 / 207,5
Krzystof Mietus 192,0 / 193,5
Kamil Stoch 202,0 / 221,5
5. Tschechien 1.511,60
Lukas Hlava 211,0 / 214,0
Antonin Hajek 209,5 / 208,5
Cestmir Kozisek 192,5 / 182,0
Jan Matura 204,5 / 201,5
6. Deutschland 1.501,60
Michael Neumayer 206,5 / 214,5
Richard Freitag 183,5 / 205,0
Andreas Wellinger 201,5 / 191,5
Severin Freund 206,5 / 206,5
7. Japan 1.500,00
Taku Takeuchi 188,5 / 198,0
Yuta Watase 179,0 / 189,5
Daiki Ito 213,0 / 199,5
Noriaki Kasai 219,5 / 220,5
8. Italien 1.181,60
Roberto Dellasega 178,5 / 170,0
Andrea Morassi 170,0 / 185,0
Diego Dellasega 178,5 / 157,5
Sebastian Colloredo 192,5 / 174,5
Nicht im Finale dabei:
9. USA 580,9
Nicholas Alexander 164,5
Anders Johnson 166
Peter Frenette 157
Nicholas Fairall 195
Nationencup
1. Österreich 5522
2. Norwegen 5480
3. Deutschland 5132
4. Slowenien 4457
5. Polen 3347
6. Japan 2116
7. Tschechien 1736
8. Russland 919
9. Schweiz 636
10. Italien 373
11. Finnland 287
12. Bulgarien 183
13. USA 121
14. Frankreich 85
15. Estland 40
16. Kanada 27

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