Liensberger holt 100. Gold für ÖSV bei Ski-Weltmeisterschaften

Katharina Liensberger (re.) und Marta Bassino fielen sich nach dem Finale in die Arme.
Nach kurzer Verwirrung wurde klar: Die 23-Jährige gewann bei der WM-Premiere des Parallelbewerbs nicht Silber, sondern ex aequo Gold.

Nach drei Mal Gold für die Herren haben am Dienstag auch Österreichs Ski-Damen nachgezogen und ihre erste Medaille bei der WM in Cortina d'Ampezzo ergattert. Katharina Liensberger holte bei der WM-Premiere des Parallelbewerbs ex aequo Gold. Dass die Medaille nicht in Silber, sondern in Gold erstrahlt - dem 100. für den ÖSV bei den alpinen Ski-Weltmeisterschaften - erfuhr die Vorarlbergerin kurioserweise erst Minuten nach dem Rennen. 

Die 23-jährige Vorarlbergerin war im Finale zeitgleich mit ihrer Gegnerin Marta Bassino ins Ziel gekommen. In diesem Bewerb zählt in solchen Fällen normalerweise die bessere Zeit im zweiten Lauf und diese hatte die Italienerin. Im Finale allerdings gibt es ex-aequo-Platzierungen. Während die Fahrerinnen Interviews führten, gab die FIS bekannt, dass es für beide Gold gibt. 

Liensberger holt 100. Gold für ÖSV bei Ski-Weltmeisterschaften

"Oh mein Gott. Das ist ja megacool, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich kenne mich gerade gar nicht aus", sagte Liesberger nachdem sie nachträglich zur Weltmeisterin gekürt worden war. "Es ist einfach nur genial. Eine Goldmedaille zu gewinnen, ist etwas ganz Spezielles. Es ist ein Traum, der heute in Erfüllung gegangen ist."

Im "kleinen Finale" setzte sich die Französin Tessa Worley klar gegen die US-Amerikanerin Paula Moltzan durch und holte somit Bronze. Bei den Herren ging Gold an den Franzosen Mathieu Faivre, Silber holte sich der Kroate Filip Zubcic, Bronze der Schweizer Loic Meillard.

Liensberger holt 100. Gold für ÖSV bei Ski-Weltmeisterschaften

Für den ÖSV ist es die insgesamt 299. Medaille bei Weltmeisterschaften. Die Schallmauer der 300 Medaillen könnte also in Cortina auch noch fallen.

Für Österreichs Damen war es die erste Medaille bei Weltmeisterschaften nach zehn sieglosen Bewerben. Für den ÖSV ist es die vierte Medaille in Cortina nach den drei Goldenen durch Vincent Kriechmayr (Abfahrt, Super-G) und Marco Schwarz (Kombination).

Katharina LIENSBERGER (23)
Geboren: 1. April 1997 in Feldkirch/Vorarlberg
Wohnort: Göfis/Vorarlberg
Familienstand: ledig
Verein: SK Rankweil
Hobbys: Wandern, Tennis, Kitesurfen, Wasserski, Harfe spielen
Größte Erfolge:
WM (2 Silber):
Silber Parallelbewerb 2021 Cortina d'Ampezzo
Silber Teambewerb 2019 Aare
Olympia (1 Silber): Silber Teambewerb und 8. Slalom 2018 Pyeongchang
Weltcup: Achtmal Top 3 (3-mal Slalom-Zweite)
Junioren-WM: Silber Riesentorlauf 2017 und 2018
Europacup: 2 Siege

Frühes Aus für andere ÖSV-Athleten

Für alle weiteren Österreicher war schon in der Qualifikation Endstation. Am knappsten am Aufstieg dran waren Franziska Gritsch, die um 1/100 die geforderten Top acht ihres Laufes verpasste, und Roland Leitinger, dem 3/100 fehlten. "Die Enttäuschung ist groß. Das war maximal ein Einfahren", sagte Leitinger. "Mit meiner Leistung bin ich zufrieden, das Hundertstelglück war nicht auf meiner Seite", meinte Gritsch.

Und Kombinations-Weltmeister Marco Schwarz erklärte: "Es ist sehr schade, nützt aber nichts." Ebenfalls am Nachmittag nur Zuschauer waren Ramona Siebenhofer und Adrian Pertl.

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