ÖSV-Stars vor der Ski-WM: Keine Schlange vor dem Ticketschalter

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In knapp einem Monat beginnt die Ski-WM in Frankreich, Österreichs Asse halten sich noch zurück.

Österreich als sichere Medaillenbank bei der Ski-WM? Dieses Jahr wohl nicht. Hatten die ÖSV-Trainer in der Vergangenheit oft die Qual der Wahl, wen sie mitnehmen, hält sich der Andrang am rot-weiß-roten Ticketschalter vor den Titelkämpfen in Courchevel und Méribel (ab 6. Februar) in Grenzen. „Leider, das muss man so ehrlich sagen“, gab ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl kürzlich zu.

Bei den Speed-Herren ruhen die Hoffnungen auf Vincent Kriechmayr. Der Oberösterreicher triumphierte vor zwei Jahren in Cortina in Abfahrt und Super-G, weshalb Österreich in beiden Disziplinen fünf Startplätze hat. Diese zu befüllen gestaltet sich nicht nur wegen des Rücktritts von Matthias Mayer schwierig. Neben dem zweifachen Saisonsieger Kriechmayr drängte sich in der Abfahrt bisher nur Daniel Hemetsberger mit Top-5-Rängen auf. Otmar Striedinger, Stefan Babinsky und Julian Schütter haben noch kein Top-Resultat. Im Super-G sind Kriechmayr, Hemetsberger und Raphael Haaser in der Pole Position für drei Plätze. Babinsky kann einen neunten Platz vorweisen, Marco Schwarz einen 24.

Etwas anders sieht es im Slalom aus. Manuel Feller und Schwarz sind gesetzt, um die restlichen zwei Plätze kämpfen Johannes Strolz (bislang vier Ausfälle), Vizeweltmeister Adrian Pertl, Fabio Gstrein und Michael Matt. In der Kombination sind Titelverteidiger Schwarz, Olympiasieger Strolz und Hasser fix, für die übrigen Plätze hat sich noch niemand aufgedrängt. Im Riesentorlauf scheinen Feller, Schwarz und Stefan Brennsteiner sicher.

Genau umgekehrt gestaltet sich die Situation bei den Frauen, wo es im Speed-Bereich ein kleines Gerangel um die Startplätze gibt. Cornelia Hütter, Mirjam Puchner und Nina Ortlieb haben ihre Tickets gelöst, dafür droht arrivierten Läuferinnen wie Ramona Siebenhofer, Stephanie Venier, Tamara Tippler oder Nicole Schmidhofer die Zuschauerrolle.

Für weit weniger Kopfzerbrechen bei den Kaderplanern sorgen die Technikerinnen. Katharina Liensberger ist als doppelte Titelverteidigerin (Slalom, Parallelbewerb) trotz Formkrise gesetzt, gleiches gilt für Katharina Truppe. Bei Ricarda Haaser und Franziska Gritsch zeigt die Formkurve zumindest leicht nach oben. Möglich, dass Cheftrainer Thomas Trinker das Kontingent gar nicht voll ausschöpft. Vor allem im Slalom, wo sich keine fünf Läuferinnen aufdrängen.

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