Mit den Folgen dieser schweren Knieverletzungen hatte Brunner all die letzten Jahre zu kämpfen. Vor allem der vergangene Winter war für die 29-Jährige eine echte Tortur. Schmerzen waren ein ständiger Begleiter. "Im Training konnte ich meistens nur fünf Kurven fahren", erzählt die Tuxerin.
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In dieser Verfassung war Stephanie Brunner im Weltcup nicht konkurrenzfähig. Sie quälte sich bei den Rennen. "Ich habe mich zusammengerissen, damit ich zumindest einige Platzierungen ins Ziel bringe. Es war eine sehr anstrengende Saison, weil ich körperlich voll am Limit war", gesteht die Riesentorlauf-Spezialistin.
"Eigentlich hat es keinen Sinn gemacht. Mir ist erst nach der Saison klar geworden, wie schlecht es mir eigentlich gegangen ist."
Seit Mai ist Stephanie Brunner nun endlich wieder schmerzfrei. Die Tirolerin hofft, dass sie "nun endlich wieder mit Freude skifahren kann." Und nicht nur das: Brunner will fortan auch mit viel mehr Köpfchen fahren.
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Stephanie Brunner galt immer als Draufgängerin, ihre Trainer nannten sie - durchaus liebevoll gemeint - eine "Rennsau". Dieses Draufgängertum war immer die große Stärke der Zillertalerin - zugleich aber auch die größte Schwäche. "Meine ganzen schweren Verletzungen sind alle im Training passiert", erzählt Brunner.
Die Riesentorlauf-Spezialistin hat die Lehren aus ihren vielen Knieverletzungen gezogen. Notgedrungen nach den schmerzhaften Erfahrungen der Vergangenheit. "Ich habe seit meinem letzten Sturz eine andere Denkweise", sagt Brunner. "Ich bin bedachter beim Training, gehe nicht mehr ans Limit und gebe nicht mehr 100 Prozent."
Die Umstellung fiel der notorischen Gasgeberin gar nicht so leicht. "Ich hatte am Anfang richtig Probleme, nur mit 70 Prozent zu fahren", erzählt Brunner. "Die restlichen Prozent zeige ich dann im Rennen."
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