Slalom-Überflieger Feller: In Topform nach Kitzbühel und Schladming

„Wenn’s laft, dann laft’s...“ – es ist eine uralte Sportlerweisheit, die auch 2024 noch gilt. Davon ist auch Manuel Feller überzeugt. 1., 5., 1., 1. – Die Ergebnisse des Fieberbrunners in den vier Rennen der laufenden Slalomsaison sprechen eine eindeutige Sprache. „Ich bin definitiv in der Form meines Lebens“, sagt der 31-Jährige, der bereits jetzt die erfolgreichste Weltcup-Saison seiner Karriere schreibt. „Auch das Material hab’ ich gut im Griff.“
Hätte ihm vor der Saison jemand gesagt, dass er aus Wengen mit insgesamt drei Saisonsiegen nachhause fährt, hätte er ihm „den Vogel gezeigt“, gibt Feller zu. Fünfmal stand er in seiner Karriere im Weltcup ganz oben, dreimal davon in den vergangenen zwei Monaten. "Die Konstanz kommt mit dem Erfolg", sagt er zufrieden. Er sei selbstbewusster, könne besser dosieren: "Ich muss nirgends sinnlos riskieren, um schnell zu sein".
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Da konnte auch Halbzeitführender Atle Lie McGrath nicht böse sein, der am Ende nur ein Zehntel hinter dem Österreicher lag. „Ich bin ja ein großer Fan von ihm“, wiederholte sich der Norweger, der schon in Adelboden um nur zwei Hundertstel den Kürzeren zog.
ÖSV-Erfolgsserie
Dem Tiroler Feller gelang der erste Sieg eines ÖSV-Athleten in Wengen seit dem Erfolg von Marcel Hirscher 2018. Damit bleibt der Slalom-Weltcup nach drei Feller-Siegen und einem von Marco Schwarz nach wie vor fest in ÖSV-Händen. Feller baute seine Führung in der Slalom-Weltcupwertung auf 153 Punkte auf den neuen Zweitplatzierten McGrath aus.
Ob die Norweger in Person von Atle Lie McGrath oder Henrik Kristoffersen, der am Sonntag seinen ersten Podestplatz der Saison erkämpfte, den Österreicher insbesondere bei den beiden Heimweltcups in Kitzbühel und Schladming in die Schranken weisen können?
„Da hab ich mir schon sehr viel Druck auferlegt“, seufzt Feller. „Natürlich will ich jetzt daheim auch meine Leistung zeigen, aber andererseits erwartet das jetzt auch jeder. Das macht es nicht leichter.“ Und McGrath scherzt: „Ich bin Mitglied des Manuel-Feller-Fanclubs. Der zweite Platz von mir heute war ein Geschenk an Manuel. In Kitzbühel kann er mir das Geschenk zurückgeben.“
Knappes Feld
Zwar konnte Feller drei von vier Saisonrennen gewinnen, doch der Schein trügt. Das internationale Slalom-Feld liegt denkbar eng beieinander Am Sonntag lagen die besten acht nur 1,03 Sekunden auseinander. Feller nimmt’s sportlich und bedankte sich bei McGrath und den anderen jungen Konkurrenten, die ihn mit ihren Leistungen „pushen“. „Wenn Atle im ersten Lauf nicht so Gas gegeben hätte, hätte ich wahrscheinlich gedacht, ich kann es ein bisschen lockerer angehen.“ Nun habe er wieder „all-in gehen müssen, und das war es definitiv wert“, sagte Feller.
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Es folgt eine Regenerationspause, bevor es im Hexenkessel von Kitzbühel am Sonntag über den Ganslernhang um die nächsten Slalom-Weltcuppunkte geht. Es gilt, die Trainingstage gut zu nutzen.
Auch für Johannes Strolz. Der Vorarlberger landete am Sonntag mit 1,78 Sekunden Rückstand auf Rang 15. „Das ist eine gute Basis, ich werde versuchen, bei den Heimrennen einen Gang zuzulegen.“ Ähnlich geht es Michael Matt, dem Dritten von Gurgl, der am Sonntag Siebenter wurde. Er will nächste Woche wieder „frecher“ fahren.
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