ÖSV-Damen-Cheftrainer Mitter: "Keine Panik schieben"

Der Chef: Christian Mitter schläft beim Weltcup in Flachau daheim in Ramsau.
Christian Mitter, seit Sommer beim ÖSV tätig, spricht über Empathie, Profis und die Kombination.

„Wenn wir es schaffen, die Besten der Nächstbesten zu sein, bin ich schon einmal zufrieden“, sagt Christian Mitter. Der 40-jährige Steirer hat im Sommer die Agenden als Cheftrainer der ÖSV-Damen von Jürgen Kriechbaum übernommen und antwortet auf die Frage, ob der dritte Rang von Katharina Liensberger beim Slalom in Zagreb ihn zufrieden stimmt – oder ihn der Rückstand von 3,49 Sekunden auf Siegerin Petra Vlhova beunruhigt. „Der Podestplatz ist mir lieber, denn damit kann man weiterarbeiten.“

Emotionslos, technisch-analytisch ist der Zugang des Steirers zu seinem Job, „mit der Empathie hab’ ich sowieso ein bissl meine Probleme“. Sein Motto: „Direkt zum Punkt kommen. Es gibt auch Trainer, die auf Familienvater machen, aber das ist nicht meine Herangehensweise. Du musst ab einem gewissen Alter draufkommen, wer du bist. Und beim ÖSV wissen sie, wen sie geholt haben.“

Zwölf Jahre lang hat Mitter in Norwegen gearbeitet, zehn davon als Cheftrainer. Der Wechsel zu den ÖSV-Damen fiel ihm nicht schwer, „das sind Profis. Mit Menschen zu arbeiten, ist immer speziell, aber das ist jetzt nicht anders als mit den norwegischen Herren. Sie haben Ziele, sie sind die Besten der Welt in dem, was sie tun. Deswegen ist die Herangehensweise jetzt keine andere. Sie sind professionell, und das war die Grundvoraussetzung dafür, dass ich diesen Job überhaupt mache.“

„Keine Panik schieben“

Die Kombination von Altenmarkt-Zauchensee mit dem neuen Modus (die Besten im Super-G starteten im Slalom zuerst) wird übrigens ein Nachspiel haben, wie FIS-Renndirektor Peter Gerdol in Flachau erklärte. „Wir haben eine schlechte Show geliefert, im Fernsehen wie vor Ort.“ Beim Weltcup in Bansko am übernächsten Wochenende wollen die Trainer eine Empfehlung abgeben.

Doch dazu, dass das Rennen nach fünf Slalom-Minuten entschieden war, trugen unglückliche Umstände bei: Etliche Favoritinnen im so gut wie lange nicht mehr besetzten Bewerb waren schon im Super-G gescheitert (Shiffrin, Vlhova, Gisin, ...).

Christian Mitter hat – wie üblich – eine klare Meinung: „Das war jetzt ein Rennen in diesem Modus. Da braucht man keine Panik schieben.“

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