ÖSV-Biathlon-Star Eder: "Eine Medaille ist auf jeden Fall drin"
Biathlet Simon Eder startet am 26. November 2021 in Östersund (Schweden) in seine 15. Weltcup-Saison. Im Interview spricht der 38-Jährige über die Vorbereitung auf die Olympia-Saison und seine Ziele für die Winterspiele in Peking 2022.
KURIER: Wie groß ist Ihre Vorfreude auf den Weltcup?
Simon Eder: Endlich geht es wieder los. Nach einer langen Vorbereitungszeit kribbelt es schon richtig und ich freue mich auf die ersten Rennen. Es wird eine echte Standortbestimmung und der erste Vergleich mit der internationalen Konkurrenz. Die Leistungsdichte hat im Biathlon in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Wenn ich meine Stärken am Schießstand ausspielen kann, ist beim Weltcup-Auftakt in Östersund auf jeden Fall eine Topplatzierung möglich.
Wie lief bis jetzt die Vorbereitung auf die neue Saison?
Bis Oktober lief eigentlich alles soweit reibungslos und so wie ich es mir vorgenommen habe. Seit der Heim-WM in Hochfilzen sind wir mit der Schießhalle, der Rollerbahn und dem Kältekanal von den Trainingsmöglichkeiten richtig gut aufgestellt. Dann war ich leider länger krank, das hat mich etwas zurückgeworfen. Aber seit Ende Oktober bin ich wieder voll fit und ich bin eigentlich ganz gut in Form. Und wenn ich es mir aussuchen kann, bin ich lieber jetzt krank als dann später in der Saison, wenn es Richtung Olympia geht. Das heißt: Erkältung abhaken, gut in die Saison starten und fit bleiben bis Peking 2022.
Das große Saisonhighlight sind also die Olympischen Spiele in Peking im Februar 2022.
Klar überstrahlen die Olympischen Spiele in dieser Saison alles, aber ich habe meine Vorbereitung nicht nur auf das Großevent ausgelegt, sondern ich will den ganzen Winter hindurch im Weltcup gute Leistungen zeigen. Denn er ist ein brutal wichtiges Element, wenn man im Weltcup gut drauf ist, fliegt man mit Rückenwind nach Peking.
Alter schützt vor Erfolg nicht – was ist noch drin im Motor von Simon Eder?
Eine Medaille auf jeden Fall! Ich brauche gar nicht um den heißen Brei herumreden: Wenn man bei einem Großereignis an den Start geht, muss das Ziel sein, sich nach dem Rennen eine Medaille umhängen zu können. Ganz egal, in welcher Farbe sie glänzt, ich nehme alles. Aber da muss am Tag X alles zusammenpassen, Form und Material stimmen. Ich glaube, dass wir in der Staffel richtig gute Chancen auf eine Olympiamedaille haben. Das wäre nach Silber in Vancouver 2010 und Bronze in Sotschi 2014 meine dritte Olympia-Medaille. Auch in der Mixed-Staffel haben wir schon gezeigt, dass es möglich ist gegen die extrem starke internationale Konkurrenz das Podium zu erreichen.
Sollten Sie Sich den Traum der dritten Olympia-Medaille erfüllen: – war Peking dann Ihr letztes Biathlon-Großereignis?
Es ist kein großes Geheimnis, dass es in Peking 2022 wahrscheinlich meine letzten Olympischen Spiele werden. Aber ich fühle mich gut, ich genieße die Zeit noch, in der ich im Weltcup um Spitzenplätze mitkämpfen kann. Die Leistungsdaten schauen super aus, ich bin topfit – ich bin ready für eine erfolgreiche Saison 2021/22. Danach schauen wir weiter!
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