Nachtslalom in Flachau: Vlhova führt, gemischte Gefühle beim ÖSV

Abteilung Attacke: Petra Vlhova
Die Slowakin führt vor Weltrekordlerin Mikaela Shiffrin. Katharina Liensberger liegt an siebenter Stelle.

Es ist das große Skifest der Technikerinnen: Zum Weltcup-Slalom strömten auch an diesem Dienstagabend wieder Tausende Zuschauer in die Flachau. Und sie sollten wie üblich nicht enttäuscht werden: Mikaela Shiffrin, seit dem sonntäglichen Riesenslalom in Kranjska Gora 82-fache Siegerin von Weltcuprennen, eröffnete mit Startnummer eins und war auch nach Startnummer zwei die Nummer eins – weil die Deutsche Lena Dürr sich einen Flüchtigkeitsfehler leistete und so aus 16 Hundertstelsekunden Vorsprung am Ende 79 Hundertstelsekunden Rückstand wurden.

Kroatische Überraschung

Die Bestzeit sicherte sich dennoch eine Rivalin: Petra Vlhova kannte sich auf dem von ihrem Schweizer Trainer Mauro Pini bestens aus und tappte auch nicht in die kleine Falle, die etwa Dürr zum Verhängnis geworden war. 17 Hundertstel Vorsprung hat die Slowakin auf Mikaela Shiffrin und 58 auf die sensationelle 18-jährige Kroatin Zrinka Ljutic, die bei ihrem 28. Weltcup-Start mit Startnummer 17 alles auf eine Karte setzte und mit dem dritten Rang belohnt wurde (+0,58).

Zufrieden war Shiffrin dennoch, nachdem sie bei ihrem zehnten Start in Flachau Kurs auf den neunten Podestplatz hält: „Es waren ein paar kleine Fehler dabei, aber es hat sich gut angefühlt. Petra hat eine gute Kombination aus Aggressivität und klugem Skifahren gezeigt, ich habe ihr gern zugeschaut.“ Ski-Feinspitze wissen: Bei ihrem Debüt im Pongau am 20. Dezember 2012 scheiterte die Seriensiegerin im ersten Lauf, sonst war sie acht Mal in den Top 3 (vier Siege, einmal Zweite, drei Mal Dritte).

Nachtslalom in Flachau: Vlhova führt, gemischte Gefühle beim ÖSV

Spektakel im Pongau: Katharina Liensberger begann den Weg zurück

Große Rückstände, aber...

Die Österreicherinnen setzten ihre Form- und Sinnsuche auch bei ihrem Heimrennen fort. Die Vorarlberger Slalom-Weltmeisterin Katharina Liensberger verlor 1,85 Sekunden und offenbarte einmal mehr grobe technische Mängel. Verkrampft präsentierte sich auch ihre Kärntner Teamkollegin Katharina Truppe, die 1,94 Sekunden einsammelte.

In Sachen Platzierung aber sieht es für die beiden besten Technikerinnen des ÖSV-Teams gar nicht einmal schlecht aus. Denn anders als noch am Sonntag qualifizierte sich das Duo nicht nur für das Finale, mit den Plätzen acht (Liensberger) und elf (Truppe) können sie zuversichtlich in den zweiten Teil ihres Arbeitstages gehen.

„Ich bin einmal happy, dass ich jetzt im Ziel bin“, sagte Katharina Liensberger. „Bei der Besichtigung hat es so ausgesehen, als ob man über die Bodenwellen sehr schnell sein würde, aber das hat getäuscht – es war sehr wenig Speed, und es war leichter zu fahren, als ich es mit vorgestellt hatte.“

Was natürlich nicht nur an Mauro Pinis Kurs lag, sondern auch an den aufgeschobenen Geländeübergängen und der steilen Startsektion, die viele Frauen vor Probleme stellten. Dazu kam, dass sie am Sonntag noch auf slowenischem Eis unterwegs waren, nun hatten sie es mit einer nachlassenden Piste zu tun.

Franziska Gritsch verlor 2,48 Sekunden (Platz 16), Katharina Huber 2,50 (Platz 17). Marie-Therese Sporer verpasste hingegen mit 4,38 Sekunden Rückstand die Qualifikation für das Finale, Lisa Hörhager, Valentina Pfurtscheller und Sophia Waldauf schieden aus.

Der zweite Lauf beginnt um 20.45 Uhr, ORF1 überträgt live.

Kommentare