Mit 36 Jahren: RTL-Spezialist Schörghofer erklärt Rücktritt

SKI ALPIN: TRAINING AM PITZTALER GLETSCHER: SCHÖRGHOFER
Der ÖSV-Fahrer feierte 2011 seinen einzigen Weltcupsieg. Das Riesentorlauf-Team bekommt zudem einen neuen Trainer.

Philipp Schörghofer hat im Zuge eines Pressetermins in Obertauern das Ende seiner aktiven Skikarriere verkündet. Der 36-jährige Salzburger galt als Riesentorlaufspezialist, seinen einzigen Weltcupsieg feierte er in dieser Disziplin 2011 in Hinterstoder. Am Montag kurvte er bei tiefwinterlichen Bedingungen nochmals durch einige speziell für ihn gesetzte Tore, um danach endgültig "abzuschwingen".

Im Weltcup war der Team-Weltmeister von 2013 wegen Knieproblemen seit Ende 2017 nämlich kaum noch gestartet, seine "Comeback"-Saison musste er vergangenen Winter vorzeitig beenden. Schörghofer war 2006 erstmals im Weltcup angetreten und mehrmals am Sprung zum ganz großen Durchbruch gewesen. Sechs Podestplätze inklusive einem Sieg war letztlich die Ausbeute von 100 Weltcup-Starts. WM-Gold (2013) und Silber (2011) mit dem Team sowie Einzel-Bronze 2011 - ebenfalls im Riesentorlauf - steht bei Titelkämpfen auf seiner Habenseite. Im WM-Riesentorlauf 2017 in St. Moritz war Schörghofer aussichtsreicher Halbzeit-Zweiter hinter Marcel Hirscher gewesen, dann aber auf Platz fünf zurückgefallen.

Nach der WM-Saison war wegen eines akuten Knorpelschadens im Knie als Folge eines Sturzes dann aber lange Rennpause. Auch der Nominierung für Olympia 2018 in Südkorea konnte der Filzmooser nicht nachkommen. Vergangenen Winter kehrte er nach 20 Monaten zwar nochmals für sechs Rennen auf die Weltcup-Bühne zurück, danach war wegen eines Bandscheibenvorfalls aber endgültig Schluss. Auch deshalb wollte Schörghofer nun nochmals in einem Ziel abschwingen.

"Hatte eine Sperre im Kopf"

"Der Bandscheibenvorfall war das Tüpfelchen auf dem i. Da ist für mich dann festgestanden, dass ich meine Karriere beenden werde", erklärte der Läufer. "Nach der Knieverletzung wollte ich wieder in den Weltcup zurückzukehren und schnell Ski zu fahren. Leider hat das nicht mehr geklappt. Ich konnte mich nicht mehr richtig überwinden, alles zu riskieren. Ich hatte eine Sperre im Kopf", gestand Schörghofer in Obertauern, wohin auch Herren-Chef Andreas Puelacher zur Verabschiedung gekommen war.

Mit seinen Jahren im Weltcup ist Schörghofer dennoch zufrieden. "Es war eine Mega-Zeit. Ich bin richtig happy, dass ich meinen Kindheitstraum so lange machen durfte." Natürlich hätten es einige Highlights mehr sein können. Über den Sieg in Hinterstoder meinte der Familienvater: "Das war der beste Tag in meiner Karriere."

Er werde weiterhin für seine Ski Firma als Testimonial arbeiten, könne sich auch die Rolle eines TV-Kommentators oder Experten vorstellen. "Fest steht, dass ich dem Skisport erhalten bleibe. In welcher Funktion auch immer."

 

Prantner übernimmt RTL-Team

Währenddessen wurde auch die nächste Personalentscheidung im Alpinbereich des ÖSV getroffen. Es trifft das Riesentorlauf-Team der Herren. Ab sofort übernimmt Benjamin Prantner das Weltcup RTL-Team rund um Roland Leitinger, Stefan Brennsteiner und Co. Der 39-jährige Tiroler war bis zuletzt Gruppentrainer der Europacup Technik Herren und folgt Janez Slivnik nach.

"Benjamin hat in den letzten Jahren sehr gute Arbeit geleistet und daher war er auch mein Wunschkandidat für diesen Posten", sagte Andreas Puelacher, der sportliche Leiter der ÖSV-Herren. Prantner wird von Reinhard Hohenwarter (Co-Trainer) und Matthias Herold (Physiotherapeut) unterstützt. Wolfgang Erharter, der in den vergangenen Jahren Co-Trainer im Weltcup-RTL-Team war, übernimmt das Europacup-Technik-Team der Herren.

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