Matthias Mayer rast in Garmisch auf das Podest

Matthias Mayer rast in Garmisch auf das Podest
Der Kärntner belegte bei der Kandahar-Abfahrt Rang drei. Der Sieg ging erstmals nach seiner Verletzung wieder an Dominik Paris.

Vor etwas mehr als einem Jahr riss sich Dominik Paris beim Training vor dem Kitzbühel-Wochenende das Kreuzband. Bei der Hahnenkamm-Abfahrt vor zwei Wochen meldete sich der 31-Jährige mit Rang drei wieder zurück. Und in Garmisch-Partenkirchen schlug Paris wieder voll zu. Der Südtiroler gewann die Kandahar-Abfahrt vor dem Schweizer Beat Feuz und dem Österreicher Matthias Mayer. Es war Paris' insgesamt 19. Sieg im Weltcup. "Das war ziemlich am Limit", freute sich der Sieger. "Es ist in letzter Zeit aufwärts gegangen. Schön, dass es jetzt kurz vor dem WM so gut läuft."

Zufriedener Dritter

Matthias Mayer war mit dem Podestplatz zufrieden, vier Zehntelsekunden fehlten auf den Sieger. "Es läuft sehr gut. Ich war in Kitzbühel zufrieden, der Sieg in Bormio war auch sehr gut", sagte der Doppel-Olympiasieger aus Kärnten. "Ich habe in der Hölle einen leichten Fehler gehabt. Zumindest weiß ich, wo ich die Zeit verloren habe."

Max Franz fuhr um zwei Hundertstel am Podest vorbei, dafür aber ins WM-Aufgebot. "Ich bin sehr zufrieden, dass ich gut angeschrieben habe", freute sich der 31-Jährige. "Das sollte für Cortina jetzt passen. Quali-Druck ist nie lässig. Es ist immer besser, wenn man sich in Ruhe vorbereiten kann."

Neunter wurde auf rasch schlechter werdender Piste mit der in diesem Kontext gesehen hohen Startnummer 21 Daniel Hemetsberger (+1,15), der sich laut eigener Aussage mit einer möglichen WM-Teilnahme noch nicht beschäftigt hat. „Ich hoffe, dass ich damit eine kleine Denkaufgabe geschaffen habe. Ich freue mich Vollgas, dass es so gut gegangen ist.“ Es sei bei den Pistenverhältnissen sehr schwierig gewesen. „Die Oberfläche schmiert, und es ist schon ziemlich schlagig.“

Vincent Kriechmayr landete nach grobem Schnitzer auf Platz elf (+1,23), ist freilich in Cortina Fixstarter. „So schlecht war meine Fahrt nicht. Aber in der letzten Kurve war ich war zu früh, dann hat der Winkel zum Tor nicht gepasst. Der Rest war besser als in Kitzbühel“, erklärte der Oberösterreicher. Im Super-G am Samstag zählt er nach dem Sieg in Kitz und als Träger des Roten Trikots zu den Mitfavoriten. „Da gibt es einiges besser zu machen. Neuer Tag, neues Glück.“ Otmar Striedinger wurde Abfahrts-16. und darf aufgrund der Saisonplatzierungen mit einem WM-Einsatz rechnen.

Der 40-jährige Hannes Reichelt indes wird nach einem Ausfall und dem Verlauf der Saison den Sprung nach Cortina wohl nicht schaffen. „Die Abfahrt bei der WM kann ich definitiv abhaken. Ich hoffe, dass ich morgen im Super-G die Leistungen vom Training ein bisserl umsetze. Aber Wunderdinge braucht man sich keine erwarten. Ich hoffe und kämpfe aber noch.“ Die Saison wolle er auf jeden Fall zu Ende fahren und sich dann ernsthafte Gedanken machen.

Schwerer Sturz, lange Unterbrechung

Lange unterbrochen wurde das Rennen nach einem wilden Sturz von Josef Ferstl. Der Deutsche hatte vor dem Seilbahnstadlsprung Probleme, wurde in die Luft katapultiert und landete auf dem Rücken und riss danach mehrere Meter Netze nieder. Dank Airbag und großzügigen Sturzräumen konnte der 32-Jährige auf eigenen Skiern ins Ziel abfahren und dort ein Interview geben: "Das hätte schlimmer ausgehen können. Ich habe viel Adrenalin im Körper gehabt. Die Knie, die Schultern und der Kopf sind okay, aber mich hat es an der Hüfte und am Sprunggelenk erwischt." Danach führte sein Weg zur weiteren Kontrolle ins Krankenhaus, sein WM-Start wackelt.

Am Samstag (11.30 Uhr) folgt mit dem Super-G in Garmisch-Partenkirchen das letzte Rennen vor der Weltmeisterschaft.

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