Skeleton-Ass Janine Flock: Als Grande Dame Richtung Olympia

Skeleton-Ass Janine Flock: Als Grande Dame Richtung Olympia
Die Skeletonpilotin startet in ihre 14.Weltcupsaison und lässt sich auch von chronischen Rückenproblemen nicht bremsen.

Immer häufiger wird Janine Flock auf schmerzhafte Art vor Augen geführt, wie lange sie nun schon Kopf voraus durch die Eiskanäle flitzt. Etwa wenn sie neuerdings gerne Grande Dame des Skeleton genannt wird, weil sie schon ihre 14. Weltcupsaison in Angriff nimmt. 

Oder wenn sich ihr Körper meldet und es nach all den intensiven Wintern wieder irgendwo zwickt und zwackt.

In den vergangenen zwei Saisonen waren die körperlichen Probleme ein ständiger Begleiter. Die zweifache Gesamtweltcupsiegerin wurde von einem Bandscheibenvorfall und einem Knöchelbruch gebremst, gleich zwei Mal brach sie sich die Nase. „Ich konnte nicht immer so trainieren, wie ich wollte“, sagt Janine Flock.

Sechs Kilo mehr

Der Rücken bleibt das große Handicap der Tirolerin. Zwar hat die routinierte Skeletonpilotin über den Sommer extra sechs Kilo zugelegt, um ihre Rumpfmuskulatur zu stärken, doch die beleidigte Bandscheibe verfolgt Flock auch in dieser Saison.

IBSF Bob & Skeleton World Cup & European Championships

Die 35-Jährige war beim ersten Testrennen in Pyeongchang, wo in dieser Woche der Weltcup startet, zum Zuschauen verurteilt, im zweiten Bewerb landete die dreifache Europameisterin mit über drei Sekunden Rückstand abgeschlagen an 24. Stelle.

„Nach meiner Rücken-OP hat sich einiges verändert. Ich muss das Gesundheitsmanagement in den Vordergrund stellen“, erklärt Flock. 

Sie musste dafür ihren Ehrgeiz zügeln und noch mehr auf ihren Rücken Rücksicht nehmen. „Ich höre viel bewusster auf meinen Körper.“

Skeleton-Ass Janine Flock: Als Grande Dame Richtung Olympia

Feuer & Flamme

Kann man mit diesen chronischen Beschwerden wirklich noch mit der Konkurrenz Schlitten fahren? Muss Janine Flock ihre großen Ambitionen und den Traum von einer Olympia-Medaille auf Eis legen?

Ich kann auf jeden Fall noch liefern“, versichert die 35-Jährige. Die Sinnfrage hatte sie sich 2022 nach den enttäuschenden Winterspielen von Peking (Rang 10) gestellt. „Damals war der Rücktritt ein Thema. Aber ich habe gemerkt, dass in mir noch das Feuer brennt und es das nicht gewesen sein kann.“

Janine Flock ist sich darüber im Klaren, dass sie es körperlich nicht mit den jungen Skeletonpilotinnen aufnehmen kann, die teilweise aus der Leichtathletik in den Eiskanal gewechselt sind. 

Gerade am Start hat die zierliche Tirolerin das Nachsehen und verliert wertvolle Zeit.

Gefühl fürs Eis

Dafür besitzt Flock ein Fahr- und Kurvengefühl wie kaum eine andere. Im Zusammenspiel mit ihrem Erfahrungsschatz aus knapp eineinhalb Jahrzehnten im Weltcup kann das eine glänzende Erfolgskombination bilden.

 Vor allem bei Olympia 2026, wo in Cortina auf einer Bahn gefahren wird, die noch keiner kennt. „Das soll eine technisch sehr anspruchsvolle Bahn werden, da komme ich gut zurecht“, glaubt Flock.

Bis dahin sollte ihre Karriere aber wieder Fahrt aufnehmen, am besten bereits beim Weltcupauftakt in Korea. „Du brauchst Selbstvertrauen, wenn du bei Olympia eine Medaille willst. Daher muss ich schon heuer abliefern, damit ich Podestluft schnuppern kann.“

Kommentare