Hochamt Kitzbühel: Party-Patriotismus und Heldenverehrung

Hochamt Kitzbühel: Party-Patriotismus und Heldenverehrung
In dieser Woche wird in Kitzbühel zum 80. Mal gerast, gefeiert und getrunken. Sporthistoriker Rudolf Müllner über das Phänomen.

Warum ist das Rennwochenende in Kitzbühel im Kalender der Gesellschaft rot angestrichen, warum hält es sich so hartnäckig in der Bewunderung der Skifans? Was macht das Phänomen aus, was hat sich im Laufe der Zeit verändert? Was im wohl bekanntesten Skiort in den Tiroler Bergen so vor sich geht, und wie man so manches österreichische Phänomen des Skisports erklären kann, weiß Rudolf Müllner. Er leitet an der Universität Wien die Abteilung für Sozial- und Zeitgeschichte des Sports und hat sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt.

KURIER: Was fällt Ihnen ein, wenn Sie Ihren ausländischen Kollegen Kitzbühel und den Hahnenkamm erklären müssen?

Rudolf Müllner: Österreich ist ein weitgehend katholisches Land, also plakativ ausgedrückt: Kitzbühel ist eine Art Hochamt des österreichischen Wintersports. Dort ist jedes Jahr die Messe, wie jeden Sonntag in der Kirche. Und das hat für viele nach wie vor eine große Bedeutung.

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