Gletscherforscherin vor Ski-Auftakt: "Nach 2050 geht's zur Sache"

Glaziologin Andrea Fischer in einer Gletscherhöhle.
Die Tiroler Glaziologin im Interview über den Rettenbachferner, wo am Wochenende der alpine Skiweltcup startet.

Andrea Fischer freut sich über das milde Herbstwetter. Zu Wochenbeginn war die Tiroler Glaziologin im Paznauntal, demnächst geht es zu einer Eiskernbohrung ins Stubaital und wohl auch noch zu Kollegen auf die Weißseespitze im Kaunertal. „Man muss ja immer alles gleich machen, weil man nicht weiß, ob das Eis im nächsten Jahr noch da ist.“

Die 48-Jährige, 2013 Österreicherin des Jahres in der Kategorie Forschung, schrieb ihre Dissertation über die Eisdynamik des Vatnajökull auf Island, und sie kennt sich auf dem kalten Terrain bestens aus – 2002 war sie Staatsmeisterin im Eisklettern. „Aber damals ist diese Wettkampfform erst entstanden. Die Ausrüstung hat davor noch ganz wild ausgeschaut. Dann kamen zum Beispiel die Eisgeräte, wie man sie heute kennt, und die Steigeisen mit Fersensporn.“ Auch auf dem Mountainbike ist unterwegs. Vor allem aber sagt sie: „Es muss ja noch Zeit bleiben fürs Skifahren.“

KURIER: Als ich 1989 erstmals den Rettenbachferner besucht habe, reichte das Eis noch bis zur Straße. Inzwischen ist der Steilhang, an dem am Wochenende der alpine Skiweltcup eröffnet wird, so gut wie eisfrei.

Andrea Fischer:
Es hat damals einige schneereiche Winter gegeben und einen Vorstoß vieler Gletscher in Österreich. Das war eher prekär – denn es wurden damals auch viele Anlagen für den Skisport errichtet, und man musste aufpassen, dass die vorrückenden Gletscher nichts beschädigen.

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