Frauen-Slalom in Soldeu: Vlhova siegt, nur eine Österreicherin im Ziel

Überzeugende Vorstellung: Petra Vlhova
Die Slowakin siegt vor der Kroatin Leona Popovic und Mikaela Shiffrin. Katharina Truppe landet auf Platz zehn.

Schön langsam ist es an der Zeit, dass sie zu Ende geht, diese Seuchen-Saison der österreichischen Technikerinnen. Seit Katharina Liensbergers Sieg beim Slalom in Åre (12. März 2022) hat nur noch Katharina Truppe einen Podestplatz eingefahren (Dritte im Slalom von Killington am 27. November), und im Riesenslalom muss man schon bis zum 28. Dezember 2019 zurückblättern. Damals war Liensberger Dritte in Lienz, den letzten Sieg hat Eva-Maria Brem am 7. März 2016 im slowakischen Jasna geholt.

Und am Samstag wurde es nicht besser.

Frauen-Slalom in Soldeu: Vlhova siegt, nur eine Österreicherin im Ziel

Ausgerutscht: Mikaela Shiffrin

Wie aus einer anderen Welt muss da Mikaela Shiffrin erscheinen, die nach ihren Kugelgewinnen (Gesamtweltcup, Riesenslalom, Slalom) „keinen Druck mehr“ hat. Im Vorbeifahren nahm die Amerikanerin auch noch den Allzeit-Siegesrekord von 87 Erfolgen im Weltcup mit – und doch leistete sie sich am Samstagvormittag zwei ungewohnte Fehler.

Ein Grund war der knifflige Hang mit zwei Geländeübergängen, ein anderer die Kurssetzung, die allen Frauen zu schaffen machte, ein dritter der grobkörnige Frühlingsschnee samt hohen Temperaturen. Und so lag bei Halbzeit die Slowakin Petra Vlhova auf Kurs zu ihrem zweiten Saisonsieg nach Flachau, 32 Hundertstelsekunden vor der fabelhaften Leona Popovic aus Kroatien und 56 vor Anna Swenn Larsson aus Schweden. Mikaela Shiffrin folgte an vierter Stelle (+0,59).

Frauen-Slalom in Soldeu: Vlhova siegt, nur eine Österreicherin im Ziel

Durchgekämpft: Katharina Truppe

Die Unserie der Österreicherinnen hat natürlich auch Folgen für die Startliste, als Erste ging Franziska Gritsch mit Nummer zwölf ins Rennen, Katharina Liensberger gar erst als Siebzehnte, Katharina Truppe (13) komplettierte das Trio in Rot-Weiß-Rot. „Leider hab’ ich die zwei Übergänge nicht sauber getroffen“, sagte die Tirolerin, die den Steilhang verbremste und als 13.  (+2,02) bei Halbzeit die Beste war.

Im Finale setzte Schneefall (im unteren Streckenteil Regen) ein, und bei den Österreicherinnen setzte so einiges aus. Katharina Truppe schaffte es wenigstens ins Ziel und wurde Zehnte (+2,73). „Es sind immerhin ein paar Punkte, darauf kann ich aufbauen“, sagte die Kärntnerin. „Aber jetzt als einzige Österreicherin auf der Ergebnisliste zu stehen, das tut schon weh.“

Der Grund für die Schmerzen: Katharina Liensberger verfuhr sich im zweiten Lauf und schied aus. Und Franziska Gritsch rutschte am zweiten Tor aus, donnerte gegen den Sockel des dritten und stürzte.

Den Sieg holte sich bei wieder besseren Bedingungen schließlich Petra Vlhova, die bei Sonnenschein 0,43 Sekunden vor Leona Popovic und 0,86 vor Mikaela Shiffrin blieb, die vom Ausfall von Anna Swenn Larsson profitierte. Apropos Shiffrin: Mit dem 137. Podestplatz schloss sie zu Rekordlerin Lindsey Vonn auf. Nur zwei Menschen sind noch vor der Amerikanerin: Marcel Hirscher (138) und Ingemar Stenmark (163).

Am Sonntag beenden die Alpin-Frauen ihre Saison mit einem Riesenslalom (9 und 12 Uhr/live ORF1).

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