FIS-Präsident Johan Eliasch: Die alte Leier in neuen Worten

FIS-Präsident Johan Eliasch: Die alte Leier in neuen Worten
Der umstrittene Präsident des Weltverbandes wünscht sich mehr Preisgeld und die Zentralvermarktung. "Wir können großartige Dinge erreichen"

Wenn man jetzt gemein wäre, müsste man festhalten: Gian Franco Kasper hat in einem Satz mehr gesagt als Johan Eliasch in einer ganzen Viertelstunde. Der Langzeitpräsident der FIS, der im Sommer 2021 verstorben ist, war bekannt für markante Aussagen, provokante Statements und mitunter skurrile Ansichten.

Wenn der Schweizer vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden zum FIS-Forum geladen hatte, dann hatte die Pressekonferenz traditionell hohen Unterhaltungswert.

Sein Nachfolger Johan Eliasch ist da gänzlich anders gestrickt. Der schwedisch-britische Geschäftsmann hört sich wie ein Politiker an. Wenig Inhalt verpackt in schöne Worte. Nicht nur einmal betonte Eliasch am Freitag in Sölden. "Wir können großartige Dinge erreichen".

Fehlte eigentlich nur noch, dass ihm der Slogan "Make FIS great again" über die Lippen kommt.

FIS-Präsident Johan Eliasch: Die alte Leier in neuen Worten

Er wolle mehr Preisgeld für die FIS-Athleten, meinte Eliasch in Sölden. Auch das sagte der Präsident nicht zum ersten Mal. Und er betonte einmal mehr, dass die Zukunft in der zentralen TV-Vermarktung der FIS-Bewerbe liege. Auch das ist nichts Neues, das ist der große Zankapfel zwischen der FIS und den großen Skiverbänden wie dem ÖSV, Swiss Ski oder dem DSV.

"Wir geben unsere Rechte sicher nicht aus der Hand", versichert Roswitha Stadlober.  Der Kontakt zwischen der ÖSV-Präsidentin und Eliasch geht über Smalltalk und Höflichkeitsfloskeln nicht hinaus. Der Österreichische Skiverband hat Eliaschs Wahl zum Präsidenten angefochten, die Causa wird am 5.Dezember beim Internationalen Sportgerichtshof CAS behandelt.

Dazu muss man wissen, dass ÖSV-Altpräsident Peter Schröcksnadel ursprünglich einer der Förderer von Johan Eliasch war. Der 81-Jährige hatte im Frühjahr 2021 im Hintergrund maßgeblich mitgewirkt, dass sich der Multimilliardär in der Wahl durchsetzt.

Mittlerweile bereut man beim ÖSV, sich damals auf die Seite von Eliasch geschlagen zu haben, der mit großen Ideen und Projekten daher kam.

Die größte sichtbare Veränderung sieht man auf Outfits der FIS-Verantwortlichen. Dort prangt neuerdings das Logo der Firma Head.

Head ist übrigens das Unternehmen, dem Johan Eliasch  seit 1995 als Chairman vorstand.

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