"Wir sind deppert nach Eishockey"

Voller Einsatz: Österreichs Fans sorgten in Kopenhagen immer für Stimmung.
Erstklassig: Die Fans aus Österreich waren die Gewinner in Kopenhagen.

Die Spieler jubelten und tanzten auf dem Eis, auf der Tribüne hinter dem Tor herrschte Ausnahmezustand. Hunderte österreichische Fans, mittendrin auch Botschafterin Maria Rotheiser-Scotti, waren nach dem 4:0 aus dem Häuschen in der Arena von Kopenhagen.

Aber die Schumnigs, Raffls und Leblers hinter der Bande  haben auch bei den fünf Niederlagen zuvor gute Stimmung gemacht. Eine so gute sogar, dass in der Arena Fans der Gegner in den Sektor der Österreicher kamen, um gemeinsam das Spiel zu verfolgen. Die Stimmung bei den paar hundert Rot-Weißen war meist besser als im Rest des Ovals. Und als beim 0:7 gegen Weltmeister Schweden aus dem Sektor auch noch eine Polonaise auszog, machten auch Hunderte Schweden mit.

„Hier beim Eishockey gibt es keine Gehässigkeiten. Nach dem Spiel gehen viele auch gemeinsam etwas trinken“, sagt Franz Teufel, der Präsident des Fanklubs UFTA. Seit September gibt es die Vereinigung, der Name steht für United Fans Team Austria. „Unser Ziel ist es, so viele Fans wie möglich aus ganz Österreich zu vereinen und dass das Bundesländerdenken beim Nationalteam aufhört“, sagt Teufel engagiert.

1000 in Kopenhagen

Derzeit hält der Fanklub bei zirka 170 Mitgliedern. Die meisten sind über die gesamte Vorrunde der WM dabei. Insgesamt waren am Wochenende an die 1000 Österreicher in Kopenhagen.  

Vom Erfolg abhängig machen die Fans ihre Unterstützung nicht. Logisch: Dann könnten sie ja fast nie dabei sein. Klub-Präsident Teufel ist mit dem Einsatz zufrieden: „Es gefällt uns, wie sich die Spieler reinhauen.“ Dass Russland und Schweden um Klassen besser sind, sei keine Überraschung. Die Unterstützung wird nicht abreißen: „Wir sind ja alle deppert nach Eishockey. Für den Stellenwert des Eishockeys in Österreich ist der Klassenerhalt so wichtig.“

Und da machen sich die Fans Gedanken um ihren Sport. „Es müssten doch endlich die Klubpräsidenten erkennen, wie wichtig das Nationalteam ist. In der Liga spielen zu viele Legionäre. Einige Österreicher spielen einfach zu wenig“, sagt Teufel.

Oft weniger als im Nationalteam.

(aus Kopenhagen)

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