Eishockey-Sensation: Schweiz folgt Gastgeber Tschechien ins WM-Finale
Tschechien trennt nur noch ein Sieg vom angestrebten Titelgewinn bei der WM im eigenen Land. Die Gastgeber setzten sich am Samstag im Halbfinale in Prag gegen Schweden in beeindruckender Manier mit 7:3 (2:2,3:1,2:0) durch und treffen am Sonntag (20.20 Uhr/live ORF Sport +) im Endspiel auf die Schweiz. Die Eidgenossen besiegten Kanada mit 3:2 nach Penaltyschießen (2:0,0:1,0:1,0:0,1:0) und entthronten damit den Titelverteidiger.
Die Kanadier verpassten es ihrerseits, erstmals nach acht Jahren den Titel wieder erfolgreich zu verteidigen. Der Rekordweltmeister musste sich der Schweiz geschlagen geben, die nach 2013 und 2018 zum dritten im Finale steht und erstmals Gold holten will. Die Mannschaft von Langzeittrainer Patrick Fischer, die in der Gruppenphase den Kanadiern mit 2:3 unterlegen war, dominierte das erste Drittel nicht zuletzt aufgrund von drei Zweiminutenstrafen der Nordamerikaner und nutzte ihr Überzahlspiel. Die beiden NHL-Stürmer Kevin Fiala (16.) und Nino Niederreiter, der einen Josi-Schuss abfälschte (18.), trafen im Powerplay.
Die Kanadier konnten in Unterzahl zwei große Chancen durch Brandon Tanev und Dawson Mercer nicht verwerten, kamen aber durch einen glücklichen Tanev-Treffer (35.) zurück ins Spiel. Andrea Glauser beförderte den Puck mit seinem Schuh über die eigene Torlinie. Es war seit dem Österreich-Match (6:5) bzw. sechs Spielen das erste Gegentor der Schweiz im Spiel 5-gegen-5.
Im Schlussdrittel machten die Kanadier mächtig Druck, konnten den herausragenden Torhüter Leonardo Genoni aber lange Zeit nicht überwinden. Im Powerplay erzielte Kapitän John Tavares doch noch den Ausgleich (58.). In der Verlängerung überstanden beide Teams ein Unterzahlspiel, im Penaltyschießen sicherten Kevin Fiala und Sven Andrighetto mit Treffern sowie Genoni mit drei Paraden den Schweizern den Aufstieg. Für die Kanadier traf nur Jungstar Connor Bedard. Die Schweiz hofft nun, Tschechien zum zweiten Mal in diesem Turnier zu bezwingen. In der Gruppenphase hatten sich die Eidgenossen mit 2:1 nach Penaltyschießen durchgesetzt, seither hat das Gastgeber-Team durch die beiden Stürmer David Pastrnak und Pavel Zacha von den Boston Bruins aber hochkarätige Verstärkung im Angriff bekommen.
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