In den ersten beiden Partien lassen wir zwei Plätze offen, weil es ein kleines Hintertürchen gibt für Marco Rossi und für David Reinbacher, auch wenn das Türchen klein ist. Rossi müsste überraschenderweise in diesen Tagen einen neuen Vertrag bekommen und Reinbacher mit seinem Team Laval in der AHL ausscheiden.
Wird sich an der taktischen Ausrichtung des Teams etwas ändern?
Wir justieren nur nach. Wir haben den Spielstil, den wir seit 2022 seit der ersten WM in Tampere pflegen, weiterentwickelt. Unsere drei Schwerpunkte: Schnelles, geradliniges Eishockey, eine gute Balance und körperbetontes Spiel.
Österreich erreichte 2024 Rang 10 und hatte eine große Chance auf das Viertelfinale. Erzeugt das Druck?
Bei mir nicht. Ich halte die professionelle Mitte. Ich bin überzeugt, dass wir das Viertelfinale eines Tages schaffen werden. Aber wir wissen auch ganz genau, wo wir herkommen. Österreich ist 15 Jahre lang eine Lift-Nation, wir haben 2022 und 2023 erst im letzten Spiel den Klassenerhalt geschafft.
Hadern Sie noch mit der Niederlage gegen Absteiger Großbritannien 2024, durch die das Viertelfinale verpasst wurde?
Wenn dieses Spiel etwas Gutes hatte, dann das, dass wir gesehen haben, die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Wir sind dem Kampf um den Klassenerhalt immer noch viel näher als dem Kampf um das Viertelfinale. Uns wurde von gegnerischen Teams gesagt, dass man gegen Österreich gut spielen muss, um uns zu besiegen.
Es gab eine Geschichte in den Salzburger Nachrichten, wonach Mario Huber, Benjamin Nissner und Ali Wukovits nicht zur WM wollen, weil sie mit Ihnen nicht können. Haben Sie das Gespräch gesucht?
Ich habe mit zwei der drei Spieler gesprochen. Also ich war sehr, sehr erstaunt über diesen Bericht. Erstens einmal kann ich nicht verstehen, dass man zehn Monate nach der besten WM in den letzten 20 Jahren schlechte Stimmung macht. Ich bin mit den Spielern sehr eng, die drei waren alle bei mir schon im U-20-Nationalteam. Man sollte auch wissen, dass im Eishockey 80 bis 90 Prozent der Spieler immer über ihre Trainer schimpfen.
Wenn Österreich heuer den Klassenerhalt schafft, dann geht es 2026 zur WM in die Schweiz. Wäre das für Sie ein Höhepunkt?
Jetzt im Moment denke ich nicht dran. Es geht nur darum, dass wir erfolgreich sind. Das ist mein Beruf, ich will das Beste herausholen. Es wäre ein Nebeneffekt, dass wir dann vor meiner Haustüre spielen. Natürlich wäre das für mich etwas Besonderes.
Rückblickend hat Österreich 2018, 2022, 2023 und 2024 den Klassenerhalt geschafft, nur 2019 klappte es nicht. Aus dieser Erfahrung heraus: Gibt es ein Erfolgsrezept?
Es gibt eine gewisse Entwicklung – allein was die Testspiele betrifft, was auch die Turniere betrifft, wie der Deutschland-Cup im November. Wir spielen jetzt gegen ganz andere Gegner als noch bei meinen Vorgängern. Das macht uns besser. Ich habe in der Schweiz viel von Ralph Krueger gelernt. Ich war damals U18-Headcoach. Es ist jetzt viel von Ralph Krueger hier im österreichischen Nationalteam. Lustigerweise wurde auch bei ihm immer die Frage gestellt, ob es fünf Vorbereitungscamps braucht.
Kommentare