Das Geheimnis um das Tafelsilber des Eishockey-Verbandes

Das Präsidium: Yasmina Stepina, Klaus Hartmann, Nicolas Stockhammer und Günther Ropatsch
Wie der Österreichische Eishockey-Verband zu einem Vermögen von mehr als drei Millionen Euro kam. Warum das Geld nicht frei verfügbar ist, geht auf das Jahr 1979 zurück.

Österreichs Eishockey-Verband kommt in den Tagen vor der Herren-Weltmeisterschaft nicht zur Ruhe. Ein Bericht des KURIER über die finanzielle Lage des ÖEHV am Dienstag sorgte für Aufregung.

Der Rückgang des jährlichen vertraglich gesicherten Sponsor-Ertrages von circa 400.000 Euro auf 189.000 Euro sowie der Verbrauch der Rücklagen von 1,2 Millionen Euro von 2021 bis 2023 wirft Fragen auf. Der Verband selbst argumentiert in seiner Darstellung der wirtschaftlichen Lage, dass die Eigenkapital-Quote sehr hoch sei und es daher keine Probleme mit der Finanzierung gebe. Mit dem Eigenkapital ist wohl das Vermögen aus der 2021 aufgelösten Stiftung gemeint.

Hartmann: "Geld für Jugendförderungsprogramme" 

Präsident Klaus Hartmann sagte dazu in einer Pressekonferenz am 31. März wörtlich: „Ich habe es heute schon dem Daniel Warmuth (Anm. Redakteur vom ORF) gezeigt, wir haben auf der Veranlagungsseite rund 1,6 Millionen. Das ist Geld, das gehört dem österreichischen Eishockeyverband. Wir haben einen Wirtschaftsbericht von unserem Steuerberater, wir haben eine extrem hohe Eigenkapitalquote. Nur Fakt ist, dass wir rund 300.000 aus dem operativen Ergebnis in etwa Minus gemacht haben. Es ist natürlich unsere Zielsetzung, dass wir plus minus null fahren und dass diese 1,6 Millionen, die aus der Auflösung der Stiftung kommen, Geld ist, das wir für Jugendförderungsprogramme zur Verfügung haben.“

Jetzt wird es kurios: Der Verband klagte den KURIER wegen der Darstellung, dass die Höhe des ehemaligen Stiftungsvermögens bei 1,6 Millionen Euro liege, es gehören aber auch zwei Liegenschaften dazu. In einer Eigentumswohnung wohnt der Teamchef, die andere Liegenschaft ist das Verbandsbüro. Insgesamt seien so 2,75 Millionen Euro an Vermögen im Besitz des Verbandes.

Wie es um die Zweckwidmung des ehemaligen Stiftungsvermögens aussieht, ist in der Stiftungsurkunde von 1979 zu lesen.

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