4:2 - Caps haben Graz unter Kontrolle

4:2 - Caps haben Graz unter Kontrolle
Die Black Wings Linz gewinnen das Schlagerspiel gegen Red Bull Salzburg nach Verlängerung.

Welche Willenskraft müssen vom Puck getroffene Eishockey-Spieler haben, dass sie ohne große Szenen weiterspielen oder zum Spielerwechsel auf die Bank fahren können. Capitals-Verteidiger Patrick Peter erwischte es am Sonntag beim 4:2 gegen die Graz 99ers gleich zwei Mal. Einmal sogar im Gesicht. Der Grazer Olivier Labelle bekam einen Schuss auf die Wade und fuhr kommentarlos auf die Bank. Kein Grund nicht weiter zu spielen. Die Schmerzgrenzen auf dem Eis sind andere als auf dem grünen Rasen.

Die Vienna Capitals waren vor 4200 Zuschauern die bessere Mannschaft mit dem besseren Tormann und Graz nahm wieder zu viele Strafen (zehn 2-Minuten-Strafen). Nach dem ersten Drittel stand es 1:0, nach dem zweiten 3:0 und die Partie war entscheiden.

Capitals-Trainer Tommy Samuelsson sagte zufrieden: „Wir haben das Spiel 60 Minuten lang kontrolliert.“ Bis zum Heimspiel gegen Fehervar am Dienstag wird vor allem regeneriert.

Indes wurde Capitals-Verteidiger Philippe Lakos am Sonntag an der Hand operiert. Der Wiener hatte am Freitag beim 1:3 in Salzburg einen Schuss auf die Hand bekommen, jetzt trägt er Schrauben in den Knochen und sechs Wochen lang Gips. Da Mitte November die Klubs bei der Liga ihre Kader nennen müssen und die Capitals einen überzähligen Spieler haben, kommt die Pause für Lakos zum schlechtesten Moment.

Im Schlagerspiel setzte sich Linz in Salzburg in der Verlängerung mit 2:1 durch. Murphy (63.) traf in Unterzahl. Red Bull Salzburg hatte zuvor sechs Mal in Folge gewonnen.

Ergebnisse

Olimpija Ljubljana - VSV 1:7 (1:5,0:1,0:1) Tivoli Laibach, 1.500, SR Sporer/Warschaw Tore: Verlic (20./SH2) bzw. McBride (1.), Forney (3., 48.), Ryan (6., 20./PP), Pewal (11.), Göhringer (26.). Strafminuten: 13 plus Spieldauerdisziplinar Morency bzw. 9 plus Spieldauerdisziplinar Fraser.

Vienna Capitals - Graz 99ers 4:2 (1:0,2:0,1:2) Wien, 4.200, SR Berneker/Kincses Tore: Ouellette (18./PP), Ferland (25.), Keller (40.), Gratton (60./empty net) bzw. Kinasewich (46.), Ganahl (60.). Strafminuten: 12 bzw. 20.

Znojmo - KAC 1:3 (0:0,1:1,0:2) Znojmo, 2.534, SR Gebei/Siegel Tore: Pucher (25.) bzw. Fretter (35./PP, 57.), Siklenka (42.) Strafminuten: 14 bzw. 16.

Dornbirner EC - Fehervar 4:3 n.V. (2:1,0:2,1:0;1:0) Dornbirn, 2.116, SR Dremelj/Erd Tore: Sonne (20.), Aquino (20./PP), Mink (52.), D'Alvise (62.) bzw. Banham (16., 22.), Yellow Horn (25.). Strafminuten: 8 bzw. 8.

Red Bull Salzburg - Black Wings Linz 1:2 n.V. (1:0,0:1,0:0;0:1) Salzburg, SR Falkner/Smetana Tore: Milam (2./PP) bzw. Moran (32./PP), Murphy (63./SH) Strafminuten: 10 bzw. 12.

Tabelle
1. Black Wings Linz 14 10 0 4 45:30 15 20
2. HCB Südtirol 14 8 4 2 51:41 10 20
3. VSV 14 9 0 5 55:44 11 18
4. Red Bull Salzburg 14 8 2 4 43:38 5 18
5. Vienna Capitals 14 8 0 6 50:31 19 16
6. Znojmo 13 7 2 4 42:39 3 16
7. Fehervar 14 7 2 5 41:47 -6 16
8. Graz 99ers 14 7 1 6 36:40 -4 15
9. KAC 15 7 1 7 39:46 -7 15
10. Dornbirner EC 14 7 0 7 43:47 -4 14
11. HC Innsbruck 14 4 0 10 37:54 -17 8
12. Olimpija Ljubljana 14 2 0 12 29:54 -25 4

Die Black Wings Linz haben den Siegeszug von Red Bull Salzburg in der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) gestoppt und die Tabellenführung übernommen. Die Oberösterreicher gewannen am Sonntag auswärts das Spitzenspiel mit 2:1 nach Verlängerung und lösten den punktgleichen HCB Südtirol auf Platz eins ab. Siege feierten auch der VSV (7:1 bei Olimpija Ljubljana), Meister KAC (3:1 in Znojmo) und Dornbirn (4:3 n.V. gegen Fehervar).

Ein Unterzahl-Treffer in der Verlängerung entschied das Duell in Salzburg. Zehn Sekunden vor Ablauf der Strafe von Lebler beendete Murphy die Partie und damit die Hoffnung der Red Bulls auf den siebenten Sieg in Serie. Der Entscheidung ging ein Fauxpas von Boivin voran, der im Powerplay an der Blauen Linie verstolperte und den Puck für Ulmer freigab, der einen schnellen Konter fuhr und Murphy ideal bediente.

Dabei dominierten die Salzburger zwei Drittel lang das Geschehen komplett und schnürten die Linzer phasenweise in deren Drittel ein. Allerdings hatte das begeisternde Spiel einen Schönheitsfehler: Nach der frühen Führung durch Milam schon nach 101 Sekunden gelang kein Treffer mehr. Linz-Torhüter Ouzas parierte 37 der 38 Torschüsse und wurde so zum Matchwinner. Moran schaffte für die effizienten Linzer in der 32. Minute den Ausgleich. "Wenn wir so weiterspielen, werden wir die nächsten Partien wieder gewinnen", meinte Salzburg-Coach Don Jackson.

Der VSV hielt mit einem klaren Auswärtssieg in Slowenien den Kontakt zur Spitze. Die Villacher machten dabei schon in den ersten elf Minuten alles klar. McBride (1.), Forney (3.), Ryan (6.) und Pewal (11.) sorgten für eine komfortable 4:0-Führung. Verlic gelang mit zwei Mann weniger das 1:4 (20.), doch Liga-Topscorer Ryan schlug im selben Powerplay mit dem 5:1 zurück. Danach legten die Villacher nur noch ein Tor je Drittel gegen ihren Lieblingsgegner in dieser Saison nach. Die Kärntner hatten das Heimspiel mit 8:0 gewonnen.

Erfolgreiches KAC-Wochenende

Der KAC, der einige Leistungsträger nach Verletzungspausen wieder zur Verfügung hat, holte sich den zweiten Sieg an diesem Wochenende. Der Titelverteidiger geriet in Znojmo durch Pucher (25.) in Rückstand, die Fretter im Powerplay (35.) ausglich. Zu Beginn des Schlussdrittels (42.) brachte Siklenka die Klagenfurter in Führung. Die Rotjacken brachten sich aber im Schlussdrittel mit drei Strafen hintereinander noch einmal selbst in Gefahr, ehe Fretter mit seinem zweiten Treffer den Sieg fixierte (57.).

Dornbirn gelang nach zuletzt zwei Niederlagen wieder ein Erfolg, womit die Vorarlberger den Anschluss ans Mittelfeld wahrten. Einen Doppelschlag zur Dornbirner 2:1-Führung durch Sonne und Aquino in der 20. Minute konterten im Mitteldrittel Banham (22.) und Yellow Horn (25.). Danach schlugen aber wieder die Dornbirner zu. Mink schoss die Partie mit seinem Treffer (52.) in die Verlängerung, in der D'Alvise das Match entschied (62.).

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