Ein Dutzend Legionäre macht Hoffnung
Egal, ob in Österreich, Skandinavien, der Schweiz oder in Nordamerika: Obwohl der Winter noch fern ist, stehen die meisten Eishockeyspieler bereits in intensivem Krafttraining, um für die Rückkehr auf das Eis körperlich gerüstet zu sein.
Auf dem Transfermarkt hat sich in den letzten Wochen und Monaten aus österreichischer Sicht Erfreuliches getan. Denn in der kommenden Saison wird Österreichs Nationalteam zumindest von 14 Legionären in Profiligen profitieren.
Der KURIER nützt die Sommerpause zu einem Ranking der österreichischen Gastarbeiter.
2. Michael Grabner: Der Villacher fehlte bei der WM in Helsinki, weil seine New York Islanders im NHL-Play-off spielten. Der 25-jährige Stürmer wird kommende Saison drei der 15 Millionen Dollar seines Fünf-Jahres-Vertrages verdienen.
4. Andreas Nödl: Der 26-jährige Wiener war der Pechvogel im Frühjahr. Der Stürmer wurde trotz seines fixen 845.000 Dollar-Vertrages von Carolina ins Farmteam Charlotte Checkers versetzt, wo ihm das Kreuzband riss. Sein Vertrag ist im Frühjahr ausgelaufen, ob Nödl wieder einen NHL-Vertrag bekommt, ist noch nicht abzusehen. Zumindest in einer starken europäischen Liga sollte er unterkommen.
6. Oliver Setzinger: Der 29-jährige Wiener, der sei 13 Jahren im Profi-Eishockey tätig ist, stieg im März mit Lausanne in die Schweizer Nationalliga A auf. In der entscheidenden Phase konnte er wegen eines Kreuzbandrisses nur das letzte Saisonspiel absolvieren. In seinem letzten Vertragsjahr in der Schweiz wird sich weisen, ob eine baldige Rückkehr in die Heimat bevor steht.
7. Raphael Herburger: Der Spielmacher wechselt im Sommer von Meister KAC zum EHC Biel in die Schweizer Nationalliga A. Beim KAC fiel er heuer mit zehn Punkten in zwölf Play-off-Partien sehr positiv auf. In der Schweiz gilt er genauso wie die Brüder Ulmer als Nicht-Legionär, weil er bereits im Schweizer Nachwuchs gespielt hat.
8. André Lakos: Mit 49 Punkten war er punktbester österreichischer Verteidiger in der Erste Bank Liga. Dennoch bekam er bei den Vienna Capitals keinen Vertrag mehr. Also unterschrieb der 33-jährige Wiener nach starken Leistungen bei der WM in Helsinki bei Pirati Chomutov in der tschechischen Extraliga. Sicher kein Abstieg.
9. Stefan Ulmer: Der 22-jährige Vorarlberger ist Österreichs Verteidiger-Hoffnung. Ulmer spielt seit drei Saisonen für den HC Lugano in der Schweizer Nationalliga A und hat dort noch einen Vertrag bis 2015. Nach seiner Kritik an Teamchef Manny Viveiros bei der B-WM 2012 in Laibach und der Pardonierung sollte er in der Olympia-Saison wieder für Österreich spielen.
10. Martin Ulmer: Stefans Bruder Martin schaffte in der vergangenen Saison den Sprung von der zweiten in die erste Schweizer Liga. Nachdem der Stürmer als Leihspieler beim EHC Biel gefallen konnte, wurde er für zwei Saison verpflichtet und wird ab September mit seinem Vorarlberger Landsmann Raphael Herburger stürmen.
12. Martin Schumnig: Der Team-Verteidiger verlässt laut seinem ehemaligen Arbeitgeber KAC Österreich und will sein Glück in der East Coast Hockey League finden. In der dritten Liga Nordamerikas wird er mit großer Wahrscheinlichkeit nicht fündig werden, da Niveau und Bezahlung keinesfalls besser sind als in der EBEL. Die Erfahrung könnte Schumnig aber gut tun.
Abseits dieser zwölf Legionäre muss Teamchef Manny Viveiros drei weitere Spieler zumindest im Auge behalten. Torhüter Mathias Lange nahm er schon als dritten Mann zur WM nach Helsinki mit. Der Klagenfurter wurde mit Bietigheim in den letzten drei Saisonen zwei Mal Meister in der zweiten deutschen Liga. In dieser ist auch Ex-Teamspieler Roland Kaspitz aktiv gewesen. Der 31-jährige Villacher wechselt im Sommer von Landshut zu Asplöven in die zweite schwedische Liga. Gespannt darf man auf die Entwicklung von Johannes Bischofberger blicken. Der 18-jährige Dornbirner wechselt von Salzburg zu Davos, wo er sicher noch im Nachwuchs zum Einsatz kommen wird. Da er in der Schweiz nicht als Legionär zählen wird, ist eine Profi-Karriere im Land des Vizeweltmeisters nicht unwahrscheinlich.
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