Herber Rückschlag: Dänemark stieß Österreich in das Abstiegsduell

Eine zu hohe Hürde: KAC-Legionär Jensen Aabo gegen seinen Klubkollegen Manuel Ganahl (re.)
Nach dem 2:6 rückt das Spiel am Montag gegen Aufsteiger Ungarn in den Fokus.

Die Schwerkraft sollte physikalisch gesehen eigentlich eine Konstante sein. An den Köpfen der österreichischen Eishockey-Spieler bei der WM in Tampere zog am Dienstag etwas besonders heftig nach unten. Nach der 2:6-Niederlage gegen Dänemark ist es für die Eishockey-Spieler schwer, den „Kopf hoch“ zu halten. Nach nur einem Punkt aus drei Partien wird immer deutlicher, dass am Montag gegen Ungarn das Duell gegen den Abstieg steigen wird. Der Aufsteiger überholte die Österreicher in der Tabelle mit einem 3:2 n.V. gegen Frankreich.

Dennoch ist klar: Sollten Österreich und Ungarn bis zum Montag-Spiel nicht mehr punkten, dann wird der Sieger des Duells (egal wie) den Klassenerhalt schaffen.

Österreich spielte gegen Dänemark zwei Drittel lang stark, doch für einen Sieg hätte die Effizienz besser sein müssen. Denn die Dänen gingen mit einer 2:1-Führung ins Schlussdrittel. Allerdings auch dank der Mithilfe der schwachen Referees Hunnius (GER) und Fernandez  (USA), die direkt vor dem 2:1 durch Andersen ein klares Foul an Nissner ungeahndet ließen. Auch internationale Beobachter in Tampere schüttelten den Kopf. „Wir sollten uns darauf nicht ausreden“, sagt Stürmer Ganahl. „Die Dänen haben clever gespielt, uns die Haut überlassen und wir haben zu früh zu viel Risiko genommen.“

Tatsächlich war das Spiel nach dem 2:3 durch Schneider  (49.) offen. Doch nach dem Schuss von Jensen unter Goalie Kickert hindurch zum 4:2 (52.) fiel Österreichs Team auseinander. Das 6:2 durch Ehlers war bereits das vierte Turniertor des NHL-Stars der Winnipeg Jets. Die Fangquote von Tormann Kickert sank auf 77 Prozent.

„Das Resultat spiegelt nicht annähernd das Gezeigte wider“, ärgerte sich Teamchef Roger Bader. „Wir hatten zwei Stangenschüsse. Auch gegen Frankreich hatten wir einen.“ Für Bader war es „ein  Spiel auf Augenhöhe. Das vierte Tor hat uns dann aber den Stecker gezogen.“ 

Tore: Ehlers (10.), Andersen (34.), Jensen Aabo (47.), Jensen (52./PP), Lassen (54.), Russell (58.) bzw. Raffl (28./PP), Schneider (49.). Strafminuten: 4 bzw. 6.
Dänemark: Dichow - M. Lauridsen, Lassen; Jensen Aabo, Koch; O. Lauridsen, Krogsgaard; Gammelgaard, Aagaard - Ehlers, Russel, Jensen; Storm, Poulsen, Boedker; Andersen, Moelgaard, Scheel; Olesen, Wejse, Bau
Österreich: Kickert - Nickl, Wolf; Zündel, Heinrich; Maier, Brunner; Strong, Wimmer - Wukovits, M. Huber, P. Huber; Schneider, Nissner, T. Raffl; Haudum, Rossi, Zwerger; Thaler, Achermann, Ganahl

"Wir müssen gar nix"

Österreichs NHL-Spieler Marco Rossi bemerkte bei seiner ersten A-WM, dass sich die Spieler selbst zu viel Druck machen. „Wir sagen, gegen diese Nationen müssen wir gewinnen. Wir müssen gar nix. Dann denken wir zu viel nach. Die Dänen sind einfach geduldig geblieben.“

Österreich ist übrigens gegen Dänemark bei einer A-WM seit 1949 sieglos.

Das US-Speed-Team

Am Mittwoch (15.20 Uhr) müssen die Österreicher aufpassen, nicht ein Schleudertrauma zu erleiden. Denn das hochtalentierte Team der USA macht einen hervorragenden Eindruck. Und es ist enorm schnell. Mit 24,7 Jahren im Schnitt ist es jüngste Team der WM.

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