Capitals und Salzburg im Finale vor dem Finale

Capitals-Kapitän Andreas Nödl
Das siebente Spiel in einem Play-off ist ein besonderer Mythos. Am Freitag fällt in Wien die Entscheidung.

Bevor die Capitals am Freitag Salzburg (19.15 Uhr) zum siebenten und entscheidenden Spiel um den Einzug ins Finale der Erste Bank Liga empfangen, erinnert sich Wiens Kapitän Andres Nödl im KURIER-Gespräch gerne an das legendärste siebente Spiel in seiner Karriere.

Es ist bis heute wahrscheinlich eines der unglaublichsten Ereignisse im Eishockey überhaupt. Nödl traf im Mai 2010 mit seinen Philadelphia Flyers im Conference-Semifinale auf die Boston Bruins. Ein Duell, das in der NHL über Jahrzehnte durch besondere Rivalität geprägt ist. „Die Bruins führten nach drei Spielen 3:0. Nach sechs Spielen hatten wir den Ausgleich“, erinnert sich der Wiener. Also fiel die Entscheidung in der siebenten Partie. „Boston hat auch in diesem Spiel früh 3:0 geführt. Am Ende hat Simon Gagné das 4:3 für uns geschossen und wir sind aufgestiegen. Ich erinnere mich, als ob es gestern gewesen wäre.“

Diese positive Stimmung braucht sein aktuelles Team jetzt auch. Am Dienstag fehlten den Vienna Capitals   35,9 Sekunden auf den Finaleinzug. Salzburg schaffte den Ausgleich zum 2:2 und siegte in der Verlängerung.

„Wir waren bis Mittwoch angeschlagen“, gab Nödl zu. Im Training am Donnerstag war davon nicht mehr viel zu sehen. Coach Dave Cameron gab lautstark Anweisungen und baute dabei immer wieder die Wörter „game seven“ ein, die Cracks übten eifrig Spielzüge.

Das 3:2 n.V. für Salzburg im sechsten Spiel

Rotter vor der Rückkehr

Mit dabei war auch Rafael Rotter, der seit Anfang des Jahres nur ein Spiel absolvierte und sich da erneut verletzte. Gut möglich, dass er in der vierten Linie bzw. im Powerplay  zum Einsatz kommt. Im Training hatte er noch das verkehrte Trikot an –  als Zeichen, dass er keine Zweikämpfe führt.

Capitals und Salzburg im Finale vor dem Finale

Rotter (Mitte) im Training am Donnerstag

Kindheitstraum

Wiens bester Torschütze Chris DeSousa kann das siebente Spiel gar nicht erwarten. „Wenn du als Kind auf dem Teich spielst, träumst du davon, in solche Spiele zu kommen. Da fühlst du die Energie der Zuschauer.“ Der Kanadier hat erst vor einem Jahr diese Erfahrung gemacht. Mit Bozen gewann er das siebente Finale gegen Salzburg 3:2 und gewann sensationell den Titel. Auch Salzburgs Thomas Raffl freut sich: „Im Leben eines Profisportlers gibt es nichts Schöneres als ein solches Entscheidungsspiel.“

Beim ersten Finalisten KAC herrscht hingegen die Angst. Ein Nachwuchsspieler ist an Masern erkrankt. Ein Ausbruch im Klub vor dem ersten Finale am Sonntag wird mit allen Mitteln bekämpft.

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