Drama um ÖSV-Kombinierer Gruber: Akute Herz-OP nach Comeback
Seine Frau hatte Bernhard Gruber bereits zum Rücktritt gedrängt, nachdem er sich im März einer Herz-Operation unterziehen musste. Der Nordische Kombinierer litt unter einem verstopften Herzkranzgefäß, bei dem Eingriff wurden ihm damals zwei Stents eingesetzt.
Weil die Ärzte grünes Licht gaben, wollte der 38-Jährige seine Karriere nicht beenden, sondern arbeitete am Comeback. Am Samstag war es in Lahti soweit, Gruber kam mit Mario Seidl im Teamsprint auf den sechsten Rang und jubelte danach. "Es ist unglaublich schön und fühlt sich richtig gut an", sagte der Routinier unmittelbar nach dem Rennen.
Doch wenig später später klagte Bernhard Gruber dann bei der Rückfahrt ins Hotel über Schmerzen im Brustbereich. Nach der Erstdiagnostik vor Ort durch Sanitäter und die anwesende ÖSV-Teamärztin Dr. Ines Berger-Uckermann wurde der Bad Hofgasteiner sofort ins Krankenhaus von Lahti gebracht, wo ihm im Rahmen einer Herzkatheter-Untersuchung zwei weitere Stents eingesetzt werden mussten.
„Bei Bernhard Gruber führte nach dem Rennen heute erneut ein Teilverschluss eines Herzkranzgefäßes zu Beschwerden. Nach einer eingehenden Diagnostik vor Ort wurde er ins örtliche Krankenhaus gebracht, wo ihm im Rahmen einer Herzkatheter-Untersuchung zwei Stents eingesetzt wurden. Bernhard ist soweit in guter Verfassung und muss nun entsprechend seiner Genesung noch einige Tage im Krankenhaus bleiben“, so Dr. Berger-Uckermann.
"Das Karriereende muss der Athlet selbst entscheiden"
Der Sportliche Leiter Mario Stecher zeigte sich in erster Linie froh, dass nicht mehr passiert sei und die Rettungskette aus der Ferne betrachtet gut funktioniert habe. "Ich bin froh, dass wir eine Ärztin dabei hatten, Bernie sofort ins Spital gebracht wurde und damit die ersten, wichtigen Schritte gesetzt wurden", sagte Stecher zur APA.
Er verstünde Fragen, warum Gruber angesichts der Vorgeschichte überhaupt noch einmal im Weltcup gestartet sei, meinte Stecher. "Außertourliche Ärzte vom ÖSV haben ihm die Freigabe für den Spitzensport erteilt. Wir leisten dem dann auch Folge, auch weil sich der Bernie wohlgefühlt hat und das unbedingt wollte."
Ein Karriereende des vierfachen Olympia- und achtfachen WM-Medaillen-Gewinners scheint nach dem neuerlichen Tiefschlag unvermeidlich. "Das Karriereende muss der Athlet selbst entscheiden und auch bekanntgeben", betonte Stecher. "Klar: Wenn man eins und eins zusammenzählt, dann wird es in diese Richtung laufen. Aber seine Gesundheit muss jetzt im Vordergrund stehen."
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