Wie Kinder einen Sport lieben lernen - der Versuch einer Anleitung

Wie Kinder einen Sport lieben lernen - der Versuch einer Anleitung
Laufen ist simpel, Fußball allgegenwärtig. Dennoch kann man viel falsch machen, wenn man Kinder bewegen will. Kluge Gedanke hat ausgerechnet ein Vollprofi formuliert.
Philipp Albrechtsberger

Philipp Albrechtsberger

Ein Marathon, wie man ihn am Sonntag in Wien sah, ist ein großes Schauspiel. Und wie bei allen großen Aufführungen lohnt der Blick in die Gesichter der Protagonisten. Erkennbar werden Dramen, die schlagartig im größten Glück enden können, sobald die Ziellinie in Sicht ist.

Um ins Ziel zu kommen, ist oft großer Wille nötig. Und der kann leider auch bedenkliche Ausmaße annehmen. So gesehen kürzlich bei einem Bezirkslauf in der Kategorie „Knirpse“. Die Motivationsversuche einiger Eltern, um ihre Kindergartenkinder zum Weitermachen zu bewegen, waren irritierend bis verstörend. Immerhin hatte laut Durchsage des Veranstalters das Ins-Ziel-Ziehen eines resignierenden Knirpses erstmals eine Disqualifikation zur Folge.

Plädoyer eines Vollprofis und Champions

Kinder zum Sport zu bringen, ist vergleichsweise einfach. Die Neugier ist ein wunderbarer Erstantrieb. Sie aber auch dabei zu halten, gleicht einer ganz anderen Herausforderung. Ein paar sehr kluge Gedanken zu diesem Thema hat vor einiger Zeit ausgerechnet ein Profisportler formuliert.

Der beste Weg, um ein Kind langfristig für eine Sportart zu begeistern, sei für den irischen Golfer Pádraig Harrington, es dorthin mitzunehmen, wo man selbst nicht gestresst wirke. „Und bringt die Kinder nach Hause, bevor sie müde werden! Weil sie hassen alles, wenn sie müde sind.“

Wie Kinder einen Sport lieben lernen - der Versuch einer Anleitung

Der vielleicht wichtigste Tipp des dreifachen Majorsiegers: „Wenn ihr fertig seid, nimm dir zehn Minuten Zeit nur für deinen Sohn oder deine Tochter. Trinkt etwas oder esst ein Eis gemeinsam! Wenn sie merken, dass sie zehn Minuten nur mit ihrem Elternteil haben, werden sie sich für den Rest ihres Lebens, wann immer sie den Sport ausüben, an diese speziellen Momente erinnern.“

Und allen Eiskunstlauf-Müttern und -Vätern gibt der wettkampferprobte Harrington mit auf den Weg zum nächsten Training: „Sollte ein Kind gut werden in einem Sport, heißt das nicht automatisch, dass es den Sport auch wirklich liebt.“

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