Für Hobbyläufer ist eine Teilnahme an einem der Major-Events jedoch wesentlich schwieriger als ein Start beim am Sonntag stattfindenden Vienna City Marathon (Start: 9 Uhr/live ORF1). Der Anreiz, bei einem der sechs Eliterennen mitzulaufen, besteht für viele Freizeitläufer in der Six-Stars-Medaille, welche nur dann ein Läufer erhält, wenn er all jene sechs Marathon-Bewerbe absolviert hat. Stand März 2024 sind das weltweit nur insgesamt 15.327 Frauen und Männer.
Die Teilnahmekriterien für die jeweiligen Rennen sind dabei von Marathon zu Marathon unterschiedlich. Während in London Läufer teilnehmen dürfen, weil sie (mitunter viel) Geld an wohltätige Zwecke spenden, hat der Boston-Marathon strenge Qualifikationszeiten für jede Altersgruppe.
Laufen ist manchmal ein teurer Spaß
Die sicherste und einfachste, aber auch teuerste Methode, ohne geschaffte Quali-Zeit an einer dieser großen Laufveranstaltungen teilzunehmen ist die Buchung über ein Reisebüro. Für den Marathon in London – welcher heuer gleichzeitig mit jenem in Wien stattfindet – kosten Startplatz, Flüge und zwei Übernachtungen über ein Reisebüro beispielsweise knapp 1.000 Euro.
Der London-Marathon sorgt dabei heuer für einen neuen Rekord. Insgesamt gingen 600.000 Bewerbungen für die Laufveranstaltung in der britischen Megametropole ein – so viele wie noch nie bei einem Marathon. Teilnehmen dürfen dann aber nur 45.000 Läufer.
Sollte man nicht bereit sein, so viel Geld auszugeben, bleibt nur der Weg über die Verlosung. Sofern man bei dieser gezogen wird, kommt dann noch die Bezahlung des Startgeldes hinzu. Die Preisspanne ist durchaus groß. Während für den Tokio-Marathon „nur“ 148 Euro an Startgeld bezahlt werden müssen, sind es in New York satte 290 Euro.
Zum Vergleich: Beim Vienna City Marathon zahlt man, je nach Zeitpunkt der Anmeldung, zwischen 90 und 145 Euro. Überraschend günstig ist die Teilnahme im Ursprungsland des Marathons. In der griechischen Hauptstadt Athen ist man mit 55 Euro mittendrin.
So unterschiedlich die Nenngelder sind, so weit gehen auch die Preisgelder der Rennen auseinander. In Berlin erhält der Sieger 40.000 Euro, in London sind es rund 64.000 Euro. Das meiste Geld gibt es in Boston, dort erhält der Sieger umgerechnet knapp 141.000 Euro. Das ist fast zehnmal so viel wie der Sieger in Wien am Sonntag bekommt – beim größten Laufevent Österreichs sind es 15.000 Euro.
Bei der World Marathon Major Series wechselt das finale Rennen jährlich, somit kommt jede Stadt alle sechs Jahre in den Genuss des Showdowns. Denn für die Besten geht es dort um viel. Der Gesamtsieger bei Frauen und Männern wird jeweils mit einem Preisgeld von 500.000 US-Dollar belohnt.
Gutes Geschäft für die Städte
Um es in die Wertung zu schaffen, ist es erforderlich, bei mindestens zwei dieser Bewerbe unter die ersten fünf zu laufen. Sollte ein Läufer an mehr als zwei Veranstaltungen teilnehmen, werden nur die beiden besten Resultate gewertet.
Bereits 2025 könnte die Topserie Zuwachs bekommen. Unter anderem stehen Sydney, Kapstadt und Chengdu auf der Kandidatenliste für eine Aufnahme bei den Majors. Denn ein Marathon ist nicht nur ein harter Test für Körper und Geist, sondern auch ein gutes Geschäft für Veranstalter und Städte.
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